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Vicky Leandros

© dpa

Vicky Leandros: Plauder-Diva

Vicky Leandros gestaltete im Friedrichstadtpalast zweieinhalb Stunden Programm. Dabei setzte die polyglotte Griechin ganz auf Chansons, die mal jazzig und mal soulig angehaucht waren.

Fast zweitausend Besucher in einen Liederabend zu locken – das schafft in Berlin kein Klassikkünstler. Bei Vicky Leandros dagegen ist der Friedrichstadtpalast am Montag voll. Dabei steht nichts weiter als ein Flügel auf der Riesenbühne, allein unterstützt von ihrem treuen Begleiter Bo Heart muss die Sängerin zweieinhalb Stunden Programm gestalten. Die üppig orchestrierten Schlager, mit denen sie einst die Charts stürmte, werden da schnell zu akustischer Schonkost. Also setzt die polyglotte Griechin ganz auf Chansons, singt in ihrer Muttersprache, auf Französisch, Englisch, Deutsch, überdurchschnittlich Anspruchsvolles, durchaus auch mal jazzig, mal soulig angehaucht, platziert die alten Hits, die alle immer wieder hören wollen, ganz ans Ende des Abends.

Ihr berühmtes Strahlen, sie hat es noch – und eine sensationelle Figur sowieso. Die 45 Jahre jedoch, die Vicky Leandros nun schon im Showgeschäft ist, gehen selbst an den begnadetsten Stimmbändern nicht spurlos vorüber. Da wird es recht schnell eng in der Höhe, da gerät so mancher Ton greller als erwünscht. Die Fans stört das nicht: Man kennt sich ja schon so lange. Überhaupt ist die Atmosphäre sehr familiär, wenn Leandros zwischen den Songs aus dem Nähkästchen plaudert und sich dabei immer wieder Kaffee aus einer Thermoskanne nachschenkt. Wem das nicht reicht, dem bleiben ihre frühen Platten – und die eigenen Erinnerungen.

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