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Will Smith schlägt Chris Rock.

© REUTERS/Brian Snyder

Update

Will Smith watscht Chris Rock: Die Ohrfeige bei den Oscars hat eine Vorgeschichte

Zunächst lachte Smith noch über einen Witz von Rock, während seine Frau das Gesicht verzog. Dann stand er von seinem Platz auf und lief auf die Bühne.

Eklat bei der Oscar-Verleihung: Schauspieler Will Smith ist offensichtlich wutentbrannt auf die Bühne gelaufen und hat seinem Kollegen Chris Rock eine Ohrfeige gegeben, weil dieser einen Witz über Smiths Ehefrau gemacht hatte.

Dann kehrte Smith auf seinen Platz zurück und beschimpfte Rock. Kurz darauf wurde Smith für seine Rolle in dem Tennisdrama „King Richard“ als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Während seiner emotionalen Dankesrede weinte er. 

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Ohne den Vorfall direkt anzusprechen, entschuldigte er sich bei der US-Filmakademie und den anderen Nominierten - bei Chris Rock jedoch nicht. Er erhielt Standing Ovations der Gala-Gäste.

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Der Komiker Rock, bekannt für scharfzüngige Witze, hatte sich in einer launigen Anmoderation an Smiths Frau Jada Pinkett Smith gewandt und mit Blick auf ihren kahlgeschorenen Kopf gewitzelt: „G.I. Jane 2 - ich kann es nicht abwarten, das zu sehen.“ - eine Anspielung auf den Film „G.I. Jane“, in dem sich Demi Moore als Soldatin den Kopf rasierte.

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Jada Pinkett Smith, mit der Will seit 24 Jahren verheiratet ist, hatte in der Vergangenheit mehrmals über ihren krankhaften Haarausfall gesprochen, eine sogenannte Alopecia. Rock hatte sich in der Vergangenheit schon einmal über Jada Pinkett Smith lustig gemacht, wie die BBC berichtet. Das mag auch der Grund sein, warum die Situation eskalierte.

2016 hatte Jada die Verleihung boykottiert, um gegen Rassismus im Filmgeschäft zu protestieren. Rock sagte damals: "Jada boykottiert die Oscars, so wie ich Rihannas Höschen boykottiere. Ich war nicht eingeladen!"

Smith soll in den vergangenen Wochen außerdem unter starkem Druck gestanden haben, berichtet die „BBC“ weiter. Auch aufgrund der zunehmend kritischen Blicke auf seine Ehe. Will und Jada sollen eine offene Beziehung führen, was zu entsprechenden Gerüchten über eine Ehekrise führte.

Beim Witz von Chris Rock in der Nacht zu Montag lachte Will Smith noch darüber, während seine Frau das Gesicht verzog. Dann stand er von seinem Platz auf und ging auf die Bühne.

Will Smith und seine Frau Jada Pinkett Smith vor der Verleihung der Oscars.
Will Smith und seine Frau Jada Pinkett Smith vor der Verleihung der Oscars.

© IMAGO/Picturelux

Nach der Ohrfeige rief Smith von seinem Sitz aus in Rocks Richtung: „Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund!“ Dabei benutzte er zweimal das im US-Fernsehen verpönte Wort „fucking“, das in der US-Übertragung mit einem Piepton übertönt wurde.

Mehr zur Oscar-Verleihung bei Tagesspiegel Plus:

- Die schönsten und skurrilsten Momente der Oscar-Nacht - das waren die 94. Academy Awards
- Prügel für Hollywood - was die Oscars in diesem Jahr geprägt hat

Rock wirkte nach dem Vorfall leicht konsterniert, fing sich aber schnell wieder und witzelte noch: „Das war die größte Nacht in der Geschichte des Fernsehens.“ Nach dem Ende der Show veröffentlichte der US-Sender ABC eine Mitteilung der Polizei von Los Angeles, wonach diese von einem Vorfall bei der Verleihung wisse, bei dem eine Person eine andere geohrfeigt habe. Der Angegriffene habe es abgelehnt, den Vorfall anzuzeigen.

„Du musst deine Familie beschützen“

Direkt nach dem Vorfall hatten sich viele Fans in den sozialen Medien und auch Beobachter in US-Medien gefragt, ob es sich um einen tatsächlichen Wutausbruch von Will Smith gehandelt hatte oder um eine abgesprochene Szene. Die Dankesrede von Smith ließ aber vermuten, dass er tatsächlich kurzzeitig die Beherrschung verloren hatte.

„Du musst deine Familie beschützen“, sagte er - so wie seine Filmfigur des Richard Williams das mit den Töchtern Venus und Serena gemacht habe. Die Kunst imitiere manchmal das Leben, ergänzte er mit einem Lächeln, während ihm Tränen über die Wangen liefen.

„Ich wirke wie der verrückte Vater“ - etwas, was Richard Williams auch vorgeworfen worden sei. Dabei wolle er ein Botschafter der Liebe und Fürsorge sein. „Ich entschuldige mich bei der Akademie und meinen Mitnominierten.“ Er hoffe, er werde wieder eingeladen. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars veranstaltet, teilte lediglich mit, dass sie „Gewalt in jeglicher Form nicht dulde“. (Tsp, dpa)

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