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Der Ballettdirektor des Bayerischen Staatsballetts, Igor Zelensky.

© dpa/Matthias Balk

Keine Statement zu Ukraine-Krieg und Putin: Russischer Ballettdirektor des Bayerischen Staatsballetts Zelensky tritt zurück

Igor Zelensky wollte sich öffentlich weder zum Krieg in der Ukraine noch zu seinem Verhältnis zu Wladimir Putin äußern.

Igor Zelensky, Ballettdirektor des Bayerischen Staatsballetts, tritt am Montag zurück. Das teilte das Bayerische Staatsballett am Sonntagabend mit und verwies auf private und familiäre Angelegenheiten als Grund für den Rücktritt des Russen. Er stand aber auch wegen seiner Nebentätigkeiten unter öffentlichem Druck. Bis ein neuer Direktor gefunden sei, sollen die Ballettmeister Judith Turos und Thomas Mayr „die Kontinuität sicherstellen“. Die Nachfolge Zelenskys solle in den nächsten Wochen geregelt werden.

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Zelensky selbst äußerte sich schriftlich zu seinem Rücktritt: „Eine Ballettkompagnie zu führen, erfordert absolute Konzentration und Kapazität“, so der scheidende Ballettdirektor. „Aktuell verlangen jedoch private Familienangelegenheiten meine volle Aufmerksamkeit und Zeit, die mit der Leitung einer Ballettkompanie nicht vereinbar sind. (...) Meine Familie braucht nun meine ganze Unterstützung.“

Nebentätigkeit für eine Putin nahestehende Stiftung

Der Choreograf war zuletzt wegen seiner Nebentätigkeit unter Druck geraten. Er war für die Wladimir Putin nahestehende Stiftung „National Cultural Heritage“ mit Sitz in Moskau tätig, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Die Aufgabe der Stiftung war es, vier große Kulturzentren zu errichten, darunter auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge soll sich Zelensky intern zwar gegen den Krieg ausgesprochen haben, öffentlich wollte er dazu aber keine Stellung beziehen.

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Staatsintendant Serge Dorny dankte Zelensky für seine Arbeit am Bayerischen Staatsballett. Und auch Kunstminister Markus Blume (CSU) würdigte Zelensky: „Ich zolle der persönlichen Entscheidung Respekt. Das Bayerische Staatsballett hat unter der Leitung von Igor Zelensky große künstlerische Erfolge gefeiert. Im Gedächtnis werden vor allem die vielen Auftritte weltberühmter Ballettstars bleiben, die Herr Zelensky nach München geholt hat.“

Zelensky hatte im September 2016 die Leitung des Bayerischen Staatsballetts übernommen. (dpa/Tsp)

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