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Und zack ist das Vermögen weg: In Casinos überwiegt Pech meistens Glück.

© picture alliance / Amelie Geiger

Sie unterschlug Schulgeld: 80-Jährige Nonne verzockt mehr als 800.000 Dollar im Casino

Über Jahre zweigte die Leiterin einer katholischen Schule in den USA hohe Summen für sich ab. Damit finanzierte sie Glücksspiel und Luxusurlaube.

Eine 80-jährige Nonne ist in den USA zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, weil sie mehr als 800.000 Dollar (umgerechnet etwa 700.000 Euro) aus der Kasse einer Schule gestohlen und im Casino verzockt hat. „Ich habe gesündigt, ich habe gegen das Gesetz verstoßen und ich habe keine Entschuldigung“, sagte die 80-jährige Schwester Mary Margeret Kreuper vor Gericht, wie die „Los Angeles Times“ am Montag berichtete.

Die Nonne war Leiterin einer katholischen Privatschule im US-Bundesstaat Kalifornien. Bei ihrem Eintritt in den Orden der Schwestern des heiligen Josef von Carondelet vor über 60 Jahren hatte sie ein Armutsgelübde abgelegt. Dennoch unterschlug sie jahrelang Geld, um ihre Vorliebe für Luxusurlaube und Glücksspiel zu finanzieren.

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Der Betrug war bei einer Rechnungsprüfung aufgedeckt worden. Die Leiterin der katholischen Schule hatte daraufhin versucht, ihr Vergehen zu vertuschen, indem sie ihre Untergebenen angewiesen hatte, belastende Dokumente zu vernichten. Twitter-User sahen Parallelen zur „Sister Act“-Reihe. Auch dort verschlägt es die abenteuerlustigen Nonnen nämlich ins Casino.

Als die Erzdiözese Los Angeles Rechenschaft von Schwester Kreuper verlangte, erwiderte sie laut Zeitungsbericht, dass Priester besser bezahlt würden als Nonnen und dass sie der Meinung sei, eine Gehaltserhöhung zu verdienen. Der Anwalt der Nonne argumentierte in seinem Plädoyer mit einer Glücksspielsucht und forderte, dass seine Mandantin ihre Strafe in dem Kloster verbüßen dürfe, in dem sie seit der Aufdeckung des Betrugs im Jahr 2018 lebt.

Glücksspielsucht kann jeden treffen. So verzockte eine verwitwete Rentnerin im Süden Deutschlands kürzlich 330.000 Euro. Die Legalisierung von Online-Casinos im vergangenen Jahr war vor diesem Hintergrund umstritten. Auch die Glücksspielindustrie bezahlt eine starke Lobby für ihre Zwecke. (AFP)

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