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Der Angeklagte verbirgt auf der Anklagebank im Landgericht sein Gesicht hinter einer Gesichtsmaske, einer Brille und unter einer Kapuze. (Symbolbild)

© dpa/Bernd Thissen

Update

Er war seit Dienstag auf der Flucht: Schalla-Mörder Ralf H. in den Niederlanden gefasst

Ein verurteilter Mörder ist in den Niederlanden nach seiner Flucht vor dem Haftantritt gefasst worden. Der Mann hatte vor 27 Jahren eine 16-Jährige getötet.

Der verurteilte Mörder Ralf H. ist in der Nacht auf Freitag in den Niederlanden gefasst worden. Nach Angaben der Polizei in Münster und der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde er in Enschede in einer Wohnung festgenommen. Bei ihm war nach Angaben einer Polizeisprecherin auch seine Lebensgefährtin. Der 56-Jährige war am Dienstagabend von seinem Wohnort Münster geflüchtet, nachdem er sich von einer gerichtlich angeordneten Fußfessel befreit hatte.

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Zuerst hatte „n-tv“ über die Festnahme berichtet.

Der Mann war im Januar rund 27 Jahre nach dem gewaltsamen Tod der damals 16-jährigen Nicole Schalla zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Weil die Justiz keine Fluchtgefahr sah und das Urteil noch nicht rechtskräftig war, blieb der Deutsche nach dem Schuldspruch frei und bekam eine Fußfessel.

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Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, wurde das Urteil nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshof vor wenigen Tagen rechtskräftig. Am Dienstag sei die Staatsanwaltschaft darüber informiert worden - woraufhin sie die Haft vollstrecken lassen wollte.

Ein Polizeisprecher bestätigte Recherchen der „Bild“-Zeitung, wonach der Mann am Dienstagabend um 20.10 Uhr in Münster seine Fußfessel abgelegt hatte und sein Handy zurückließ. In dem Fahndungsaufruf heißt es: „Die Bevölkerung wird um Mithilfe bei der Suche nach dem Flüchtigen gebeten.“

Anwältin Arabella Pooth, die Nicole Schallas Eltern als Nebenkläger vor Gericht vertreten hatte, sagte am Mittwoch der dpa: „Es war klar, dass der Mann sich seiner Haftstrafe nicht stellen würde.“ Dass er seinerzeit nach dem Prozess zunächst auf freiem Fuß geblieben war, sei rechtlich zwar möglich gewesen - aber aus ihrer Sicht falsch. Dass der Mann nun verschwunden sei, sei für die Eltern des Opfers „eine Katastrophe“ und nicht zu begreifen. (dpa)

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