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Im kalifornischen Sacramento wurden Anfang April sechs Menschen auf offener Straße erschossen.

© Fred Greaves/REUTERS

Sechs Tote und zwölf Verletzte: US-Polizei nimmt Tatverdächtigen nach Schüssen von Sacramento fest

Die tödlichen Schüsse auf sechs Menschen befeuern die US-Waffendebatte. Während es erste Ermittlungserfolge gibt, fordert Präsident Biden schärfere Gesetze.

Nach nächtlichen Schüssen in Kalifornien mit sechs Toten und zwölf Verletzten am Wochenende hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Ein 26-jähriger Mann sei wegen Vorwürfen von Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes festgenommen worden, gab die Polizei in Sacramento am Montagmittag (Ortszeit) bekannt.

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Es seien „komplizierte“ Ermittlungen, sagte Polizeichefin Kathy Lester dem Sender KCRA. Man gehe von mehreren Tätern aus. Am Tatort seien über hundert Patronenhülsen gefunden worden, hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Drei Männer und drei Frauen im Alter von 21 bis 57 Jahren waren in der Nacht zum Sonntag in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento erschossen worden. Die Behörden gaben die Identität der Opfer am Montag bekannt. Unbekannte hatten gegen 2.00 Uhr in einem Ausgehviertel der Innenstadt das Feuer eröffnet.

Den Schüssen sei eine größere Auseinandersetzung vorausgegangen, sagte Lester am Sonntag. Augenzeugen berichteten von Chaos und Panik in dem Viertel, als Menschen flüchteten oder in Deckung gingen, wie der „San Francisco Chronicle“ berichtete.

Biden fordert schärfere Waffengesetze

US-Präsident Joe Biden hatte nach den jüngsten Ereignissen von Sacramentoseine Forderung nach einer Verschärfung der Waffengesetze bekräftigt. Amerika trauere wieder einmal um die Opfer von Waffengewalt, erklärte Biden am Sonntagabend (Ortszeit). Doch müsse mehr getan werden als zu trauern. „Wir müssen handeln“, forderte Biden. Er rief den Kongress auf, strengere Waffengesetze zu erlassen.

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Die Waffenlobby ist in den USA sehr mächtig. Vorstöße für eine Verschärfung des vergleichsweise laxen Waffenrechts scheitern immer wieder am Widerstand der konservativen Republikaner und der einflussreichen Lobby. US-Bundesstaaten haben eigene, unterschiedliche strenge Waffengesetze. Im Vergleich zu Europa sind Schusswaffen in den USA insgesamt aber deutlich leichter erhältlich.

Regelmäßig kommt es in den Vereinigten Staaten zu tödlichen Zwischenfällen mit Schusswaffen. Vor gut einem Monat hatte ein Mann in einer Kirche in Sacramento mindestens vier Menschen erschossen und anschließend auch sich selbst getötet.

Im vergangenen Jahr wurden nach einer Zählung der Website „Gun Violence Archive“ landesweit rund 45.000 Menschen durch Schusswaffengewalt getötet. Dabei wurden auch Suizide mitgezählt. Seit Jahresbeginn verzeichnete die Website bereits mehr als 10.900 Tote. (dpa, AFP)

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