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Der kolumbianische Reggaeton-Sängers J Balvin steht massiv in der Kritik.

© Greg Allen/Invision/AP/dpa

Schwarze Frauen an der Leine: Musikvideo von J Balvin löst in Kolumbien Empörung aus

Sogar die Regierung Kolumbiens reagiert auf das Musikvideo: Der Text von „Perra“ (Hündin) sei „sexistisch, machistisch und rassistisch“, so die Vizepräsidentin.

Ein Song des kolumbianischen Reggaeton-Sängers J Balvin hat in Kolumbien große Empörung bis in Regierungskreise ausgelöst. Der Text von „Perra“ (Hündin) sei „sexistisch, machistisch und rassistisch“, hieß es in einer Mitteilung der kolumbianischen Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez, aus der etwa die Zeitung „El Tiempo“ am Dienstag (Ortszeit) zitierte.

Der Song „Perra“ (Hündin) enthalte demnach Ausdrücke, die die Rechte der Frauen verletzen, indem sie diese mit einem Tier verglichen, das beherrscht und misshandelt werden solle. Im Video zum Lied aus J Balvins jüngstem Album „José“ sind zudem schwarze Frauen mit Ketten um den Hals zu sehen, die wie Hunde an der Leine geführt werden.

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Ramírez kritisierte, die vermittelte Botschaft wirke sich auch in der Realität aus: So habe in Medellín ein Mann auf der Straße eine Frau in Unterwäsche wie ein Tier an der Leine geführt. Die Hintergründe des Vorfalls aus der vergangenen Woche waren unklar.

Der Sänger aus Kolumbien will sein Lied anders verstanden wissen: Es handle davon, „dass Frauen genauso wie Männer Aufreißer sein können. Wenn du als Mann ein Player bist, kann eine Frau dich „beißen“ – weil sie vielleicht genauso ist wie du“, hatte der 36-Jährige, mit bürgerlichem Namen José Álvaro Osorio Balvín, zur Veröffentlichung im September gesagt. Seine Musik sei „einfach sexy, und sie greift Frauen in keiner Weise an“.

Der Reggaeton, eine Mischung aus Rap, Reggae und weiteren karibischem Klängen ist weltweit bekannt – und erfolgreich. Der Rhythmus ist packend, die Texte sind eindeutig, die Bewegungen erotisch: Das Genre hat den Sprung von Lateinamerika längst in die Welt geschafft. Wie der Hip Hop ist es aber auch nicht unumstritten. Die höchst brisanten Texte sind für viele klar sexistisch bis frauenfeindlich. (dpa)

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