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Bei den Fake-Anrufen von Europol rät das BKA zum direkten Auflegen.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Update

Neue Welle von Fake-Anrufen: BKA warnt vor Betrug mit Europol und Co.

Seit Wochen geben sich Betrüger mit verschiedenen Telefonnummern als staatliche Behörden aus. Bei der „Europol-Masche“ geht es um angeblichen Identitätsklau.

Bereits im April wurden viele Menschen Opfer von Fake-Anrufen. Nun gibt es eine neue Welle bei der Betrugsmasche. Die Anrufer geben sich dabei als offizielle Beamte von Sicherheitsbehörden wie Europol oder Interpol aus und nutzen deutsche Nummern, um Vertrauen zu erwecken.

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Mitunter wurden für das sogenannte „Spoofing“ sogar echte Telefonnummern der Behörden missbraucht oder nur die letzten Ziffern verändert. Hierfür wird laut Bundeskriminalamt (BKA) ein spezielles technisches Verfahren eingesetzt.

Beim Spoofing geben sich Betrüger am Telefon als seriöse Behörden, Unternehmen oder Institutionen aus - und wollen so sensible oder persönliche Daten der Angerufenen abgreifen. Insgesamt sind laut Informationen des „Spiegels“ in Deutschland bereits 12.470 Beschwerden über solche Anrufe mit automatischen Ansagen bei der Bundesnetzagentur eingegangen - die Dunkelziffer dürfte aber noch sehr viel höher liegen.

Bei der mittlerweile als „Europol-Masche“ bekannten Methode meldet sich zunächst eine Computerstimme mit der Information, dass die Identität des Angerufenen für eine Straftat genutzt wurde. Für weitere Informationen solle man die 1 wählen. Daran anschließend werde man mit einer echten Person verbunden. In Wirklichkeit wird dadurch nach Angaben des BKA häufig auf eine kostenpflichtige Mehrwertnummer weitergeleitet.

Angreifer drohen mit Gefängnisstrafen

Die Cyber-Sicherheitsbehörde warnt davor, den falschen Anrufern persönliche Daten mitzuteilen oder sonstigen Aufforderungen nachzukommen. Die vermeintlichen „Europol“-Anrufer fragen häufig nach der Ausweisnummer. Es sei davon auszugehen, dass die Anrufe einen „rechtsmissbräuchlichen Hintergrund“ haben, so die Behörde.

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Teilweise sollen Anrufer bereits mit „erheblichen Folgen“ bis hin zu einer Gefängnisstrafe gedroht haben, falls der oder die Angerufene nicht zur Zusammenarbeit bereit sei. Abschließend gebe es oft die Aufforderung, eine große Summe Geld auf ein Konto in Übersee oder ein Konto für Kryptowährungen zu überweisen.

[Lesen Sie außerdem zu diesem Thema: Merkwürdige Anrufe, Anfragen bei Whatsapp, Smishing: So schützen Sie sich gegen aktuelle Betrugsmaschen (T+)]

Das BKA stellte klar, dass vonseiten deutscher Behörden nie eine Forderung nach Geld zu erwarten sei. Die Behörde riet dazu, einfach aufzulegen und jeden Vorfall unverzüglich bei der örtlichen Polizeibehörde zu melden. Hilfreich sei es auch, nach dem Namen des Anrufers zu fragen.

Insgesamt sei nicht auszuschließen, dass „hier organisierte Täterstrukturen agieren“, so das Bundeskriminalamt. Konkrete Ermittlungsverfahren zur „Europol-Betrugsmasche“ werden demnach aber von den örtlich zuständigen Polizeidienststellen der jeweiligen Bundesländer bearbeitet.

Spezifische Schadenszahlen zu den Fake-Anrufen gibt es in der Polizeilichen Kriminalstatistik auch nicht. „Grundsätzlich ist aber anzumerken, dass die Täter fortlaufend ihre Vorgehensweise verändern“, erklärt ein Sprecher des BKA. Durch die veränderten Nummern und genutzten Geschichten werde eine Nachverfolgung noch schwieriger. (mit Agenturen)

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