zum Hauptinhalt
Boris Reitschuster sieht sich als "kritischen Journalist", ohne Haltung, ohne Ideologie

© 3sat

Zu Recht oder zu Unrecht?: Bundespressekonferenz schließt Boris Reitschuster aus

Firmensitz von Reitschusters Website in Montenegro: Das geht nicht, sagt die BPK. Der Journalist spricht von „Säuberung“.

Die schon länger schwelende Auseinandersetzung zwischen der Bundespressekonferenz (BPK) und dem Journalisten Boris Reitschuster verlagert sich auf die juristische Ebene. Der Mitgliedsausschuss der BPK hatte – einstimmig – festgestellt, dass der Journalist die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft nicht mehr erfüllt, weil sein Medium nicht mehr in Deutschland ansässig sei.

Der Firmensitz der von dem Journalisten betriebenen Website „reitschuster.de“ habe sich bereits im Sommer von Berlin nach Montenegro verlagert, erklärte die BPK. Die Satzung lege fest, dass ihre Mitglieder für ein in Deutschland ansässiges Medium arbeiten müssten und dass sie ihre Tätigkeit überwiegend in Bonn oder Berlin ausüben müssen. Der Ausschuss nimmt solche Überprüfungen regelmäßig vor.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Boris Reitschuster hatte zunächst auf Twitter reagiert: „Beginnt jetzt die ,Säuberung’?“ Auf seiner Homepage schreibt er, es sei nicht vorgeschrieben, dass ein Medium seinen Sitz in Deutschland haben müsse. „Aber das wäre auch irrelevant, da ich selbst mein Medium bin und als freier Journalist – und deutscher Parlamentskorrespondent – meine eigene Seite betreibe.

Sie war nie eine Firma und ist auch keine, und folglich kann sie auch keinen Firmensitz haben.“ Sein Anwalt hat Einspruch gegen den Ausschluss erhoben, jetzt muss der BPK-Vorstand entscheiden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Instrumentalisierung der Pressekonferenzen

Nicht wenige Mitglieder der Bundespressekonferenz beklagen eine Instrumentalisierung der Vereinigung und ihrer Pressekonferenzen, diese würden zunehmend für Propaganda und Verschwörungsmythen missbraucht. Erkennbar ist damit auch Boris Reitschuster gemeint, der nicht nur gegen die Pandemie-Maßnahmen der Bundesregierung wieder und wieder polemisiert.

Der Journalist leitete von 1999 bis 2015 das Moskauer Büro des Magazins „Focus“. Laut Eigenbeschreibung steht er für „kritischen Journalismus. Ohne ,Haltung’. Ohne Belehrung. Ohne Ideologie“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false