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Wenn Anja Kohl ins ARD-Bild kommt, ist die Börsenberichterstattung nicht fern.

© ARD/Rüdiger Jürgensen

Zeit für eine Programmänderung: "Klima vor acht" statt "Börse vor acht"

Braucht der Aktienhandel öffentlich-rechtliche Werbung? Nein, aber für den Klimaschutz muss geworben werden. Ein Kommentar.

Eine derartige Programmänderung wird die Erderwärmung nicht direkt stoppen können – und doch indirekt das Bewusstsein für Maßnahmen schärfen, die Klimawandel und Folgen begrenzen können. Bisland folgt das werktägliche ARD-Programm vor der „Tagesschau“ um 20 Uhr dem Rhythmus aus „Wetter vor acht“ und „Börse vor acht“. Anja Kohl und ihre Kollegen berichten seit 2000 über Aktuelles von der Frankfurter Börse und über Tops und Flops des Tages.

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Braucht es diese Sendung noch, wo die Börse längst und sekundengenau durchdigitalisiert ist? Zudem „Börse vor acht“ den Impetus einer Werbesendung für Bulle und Bär nie hat abstreifen können, vielleicht auch nie wollen.
Es ist Zeit für eine Reform – statt „Börse vor acht“ künftig „Klima vor acht“, was sowohl solo als auch in Kombination mit „Wetter vor acht“ funktionieren würde. Das Klima als nachhaltiges Transformationsthema ist zum Topthema aufgestiegen, nicht nur, wenn eine Flutkatastrophe eintritt oder die Wälder brennen.

Klima sind wir

Klima, das sind wir, das geht – anders als Börse – uns alle an. Was weiß die Mehrheit über das Klima außer der wiederholten Mahnung, dass das Klima mit dem Wetter nicht verwechselt werden darf?

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„Klima vor acht“, das könnte aufklären, Zusammenhänge aufdröseln, Wissen und Bewusstsein verstärken, keineswegs muss Panik das wesentliche Motiv sein. Wenn Klima vom Menschen gemacht ist, kann es der Mensch auch ändern. So eine werktägliche Sendung ist nicht einfach, da braucht es Expertise, Einfallsreichstum und Vermittlungskompetenz. Vielleicht sollte der Mitteldeutsche Rundfunk „Klima vor acht“ produzieren, Intendantin Karola Wille hat den Ausbau des „Klimajournalismus“ in Sender und Sendungen angekündigt.

Braucht es Werbung für den Aktienhandel?

Mit „Klima vor acht“ wird es nicht getan sein. Die verschiedenen Felder publizistischer Arbeit, die verschiedenen Formate medialer Arbeit werden einbezogen werden müssen. „Börse vor acht“ hat da vorgelegt, was die sachorientierte Tonalität angeht. Und für Klimaschutz darf sogar geworben werden, wo der Aktienhandel manches, doch keine öffentlich-rechtliche Förderung braucht.

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