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Ken Jebsen erklärt die Welt gerne mit Verschwörungstheorien.

© Tsp

Online-Angebot existiert nicht mehr: „KenFM“ war einmal, Ken Jebsen nicht

Ken Jebsen agiert nicht mehr mit und auf „KenFM“, sondern als Berater für „apolut.net“. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat das Verfahren eingestellt.

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat das Verfahren gegen das Online-Angebot „KenFM“ des Publizisten Ken Jebsen eingestellt. Das teilte eine MABB-Sprecherin dem epd (Evangelischer Pressedienst) mit. Hintergrund ist, dass das Angebot bereits seit rund drei Monaten nicht mehr existiert. Stattdessen werden Nutzer auf die Seite „apolut.net“ umgeleitet. Wie es dort heißt, ist Jebsen als Berater für das neue Angebot „im Hintergrund aktiv“.

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Die MABB hatte das Verfahren gegen „KenFM“ im vergangenen Frühjahr eingeleitet. Damals hieß es, zwar habe das Medium nach einem Hinweisschreiben der Medienanstalt einige Anpassungen vorgenommen und beispielsweise zusätzliche Quellen für Behauptungen angeführt. Diese Änderungen seien aber noch nicht ausreichend gewesen, um die journalistische Sorgfaltspflicht zu erfüllen.

Weil im Impressum von „apolut.net“ als Geschäftssitz ebenfalls eine Berliner Adresse angegeben wird, ist die MABB auch für die Aufsicht über das neue Angebot zuständig. Während bei „KenFM“ noch Jebsen selbst als Anbieter eingetragen war, nennt das Impressum von „apolut.net“ als Geschäftsführerin Lena Lampe.

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Derzeit werde der Umgang mit „apolut.net“ noch geprüft, sagte die MABB-Sprecherin. Die Seite beinhaltet unter anderem ein Archiv mit alten „KenFM“-Beiträgen. Der frühere RBB-Journalist Jebsen ist in der neurechten Szene eine prominente Figur. Er behauptete unter anderem, die USA hätten die Anschläge vom 11. September 2001 selbst inszeniert.

Auch Youtube-Kanal von Ken Jebsen dauerhaft gesperrt

Jebsens Youtube-Kanal, der ebenfalls „KenFM“ hieß, hatte das Videoportal Anfang 2020 dauerhaft gesperrt. „Videos haben gegen unsere Covid-19-Richtlinien verstoßen“, hatte der Google-Videoservices mitgeteilt. In seinen Videos behauptete Jebsen unter anderem, der Microsoft-Mitgründer Bill Gates denke darüber nach, Menschen im Rahmen von Impfungen gezielt zu sterilisieren.

Im MABB-Verfahren hat Jebsen sehr schlau gezeigt, wie man sich diesem entziehen und trotzdem weitermachen kann. Der Igel Jensen hat diese Runde gegen den Hasen MABB gewonnen. Und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat Folgendes hoffentlich nicht gelernt: Dinge nicht zu erledigen in der Erwartung, dass sie sich selbst erledigen. apolut.net wartet schon. (mit epd)

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