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Jetzt wird die Fernbedienung aber mal weggelegt!

© AFP

Riesiger CO2-Fußabdruck beim Streamen: Eine Frage der Energie

Streaming ist eine wahre C02-Schleuder. Es braucht dringend Alternativen – aber welche? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Wir sollen, wir müssen Strom sparen. Und irgendwo muss ja angefangen werden. Also wird der Gorilla-Mann auf seinem E-Bike nicht länger für den Einkauf geordert und das Essen mehr auf Fahrrädern angeliefert.

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Respekt, aber es reicht nicht. Also müssen wir die Finger mal vom Laptop lösen. Einer aktuellen Grafik des Portals statista.de zufolge führt eine Google-Suchanfrage zu 0,2 Gramm CO2 und eine Mail ohne Anhang zu vier Gramm.

Klingt nicht so dramatisch? Okay, richtig dramatisch wird es, wenn der CO2-Fußabdruck beim Streamen gemessen wird: Eine Stunde Video-Streaming oder Videokonferenz soll 3200 Gramm CO2 emittieren..

Kolleginnen und Kollegen, die nerven

Natürlich, ein Berufsleben ohne Videokonferenz funktioniert nicht, selbst wenn die Kolleginnen und Kollegen nerven. Aber irgendwann ist die Arbeit getan und die Freizeit wartet auf Erfüllung. Google, Netflix oder Youtube rufen unüberhörbar: Schalt mich ein! Es warten Aufregung und Abenteuer auf Dich!

Ich will und werde jetzt einen streamingfreien Tag einlegen, damit Energie gespart und das Klima nicht weiter ruiniert wird. Ein erstklassiger Vorschlag, so erfreulich wie abzunehmen, aufzuräumen, Mutti anzurufen.

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Anders geht es auch: Wenn zehn Millionen Menschen einen Film im Fernsehen schauen, löst das nur eine einzige Ausstrahlung aus. Wenn aber zehn Millionen Menschen einen Film streamen, löst das zehn Millionen Übertragungen aus. Das lässt den Stromverbrauch explodieren.

Hilft lineares Fernsehen?

Also her mit dem Fernseher und weg mit Laptop und PC. Damit dieser Wechsel sich wirklich auf die verbrauchte Energie positiv auswirkt, brauche ich jetzt noch 9.999.999 Millionen Menschen, die mit mir vom Streaming ablassen und sich aufs lineare Fernsehen konzentrieren.

Ach so, dann müssen sich die zehn Millionen noch auf einen Film verständigen, den sie gemeinsam anschauen wollen. Wird schwierig, sehr schwierig. Streaming hat vor genau dieser Pein bewahrt. Alternativen, liebe Leserinnen und Leser?

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