zum Hauptinhalt
„Friends“ forever. Die unglaublich erfolgreiche TV-Serie ist auch in der Fortsetzung im Stream sehr erfolgreich.

© obs/Terence Patrick/WarnerMedia

„Friends: The Reunion“: Noch immer im Widerstand gegen das Älterwerden

Im langersehnten HBO-Spezial sind die Stars aus „Friends“ Mittfünfziger. Im Netz kursieren längst alternative Filmplakate zum Wiedersehen: „Botox: The Reunion.“

Zeitreisen sind noch immer keine Option. Dafür verfügen wir über technische und medizinische Möglichkeiten, um zumindest optisch die Uhr zurückzudrehen.

Da sitzen die sechs Hauptdarsteller:innen auf dem Promofoto von „Friends: The Reunion“ zwischen Tulpen auf einer Parkbank. 27 Jahre sind seit dem Start der erfolgreichen Sitcom über das Leben junger New Yorker vergangen. Damals spielten sie Mittzwanziger. Im langersehnten HBO-Spezial sind sie Mittfünfziger. Trotzdem erkennt man die Gesichter sofort wieder. Gruselig.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

Als „Friends“ 2004 endete, veröffentlichte das „Star Magazine“ Aufnahmen der Protagonist:innen Rachel (Jennifer Aniston), Monica (Courteney Cox), Phoebe (Lisa Kudrow), Joey (Matt LeBlanc), Chandler (Matthew Perry) und Ross (David Schwimmer), die es mittels Bildbearbeitung 20 Jahre altern ließ: Graues Haar, Doppelkinn und Krähenfüße. Wenig davon trat ein. Man unterschätzte die plastische Chirurgie. Im Netz kursieren längst alternative Filmplakate zum Wiedersehen: „Botox: The Reunion.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Zugegeben, die 104 Minuten sind äußerst unterhaltsam. Ein Stakkato von Ideen, das gleichsam auf Nostalgieknöpfe und Tränendrüsen drückt: Der Besuch am alten Filmset in Burbank. Ein Table Read mit Dialogen aus der Serie. Outtakes und Behind-the-Scenes-Sequenzen wechseln sich mit Auftritten prominenter Fans wie Lady Gaga und Justin Bieber ab.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Doch dafür, dass es kein Drehbuch gegeben haben soll, sitzen die Pointen hier zu gut. Zu unglaubwürdig wirkt das späte Geständnis, dass David Schwimmer und Jennifer Aniston auch jenseits ihrer Rollen unglücklich verliebt waren. Die geglättete Selbstmythologisierung ist durchaus nachvollziehbar, „Friends“ war für die Hauptdarsteller:innen der allzu frühe Karrierehöhepunkt. Nach den Gesichtszügen der Stars wird hier der Kultcharakter für kommende Jahrzehnte konserviert.

Widerstand gegen das Erwachsenwerden

„Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe“, dichtete Hesse – verbunden mit einer Warnung: „Und darf nicht ewig dauern.“ Von 1994 bis 2004 wuchsen Millionen weltweit mit „Friends“ auf, gemeinsam im Widerstand gegen das Erwachsenwerden. Und doch endete die Serie mit Kindern, Eigenheim und lukrativen Jobs.

Das „Leben, wenn alles möglich ist, was wirklich aufregend und wirklich erschreckend ist“, wie die Produzenten ihre Sitcom einst bewarben – es ist heute auch beim letzten Fan der ersten Stunde vorbei. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! Und falls nicht: Diese Freunde werden ewig in den Streamingdiensten auf uns warten.

Zur Startseite