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EM-Halbfinale im Ersten: Warum saß Schweinsteiger im ARD-Studio, nicht in London?

Mehrere Male reisten Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger für die EM-Berichterstattung durch halb Europa. Beim Halbfinale saßen sie plötzlich im ARD-Studio.

Überraschung beim Start des EM-Halbfinales Italien gegen Spanien am Dienstagabend im Ersten: ARD-Moderatorin Jessy Wellmer und Experte Bastian Schweinsteiger berichten nicht wie gewohnt live aus dem Stadion, sondern saßen erstmals bei diesem Turnier im Studio in Köln. Stattdessen wird ARD-Reporter Philipp Sohmer eingeblendet, der sich aus dem Wembley-Stadion meldet.

Der erste Gedanke: Ist das eine Art Strafaktion wegen der Schleichwerbungs-Geschichte um den ARD-Experten?

Am Montag und Dienstag hatten das Erste den Auftritt des ehemaligen Nationalspielers bei der TV-Übertragung von der Fußball-Europameisterschaft am Samstag England gegen Ukraine und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft geprüft - und es schließlich offenbar bei einer Ermahnung belassen.

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Im Netz wurde spekuliert, ob Wellmer und Schweinsteiger nach ihren wenig überzeugenden Leistungen und dem Vorfall mit der Uhr "Stadionverbot" erhalten hätten.

Schweinsteiger schien die Deplatzierung nicht unangefasst zu lassen

Für den WDR ist dieser Einsatz in Köln business as usual: "Die Halbfinal-Partie vom Dienstag ist die letzte Live-Übertragung der ARD von der EURO 2021. Zu diesem Anlass haben wir alle unsere Moderator:innen & Expert:innen im Sportschau-Studio zusammengebracht", sagte eine WDR-Sprecherin dem Tagesspiegel.

"Der Live-Reporter des Spiels ist vor Ort in Wembley, ebenso unser Interview-Reporter. Darüber hinaus haben wir versucht, kurzfristige Reisen nach London möglichst zu reduzieren."

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Das klingt angesichts der vor allem auch in England grassierenden Delta-Virus-Variante durchaus plausibel, hätte als Erklärung allerdings auch schon zum Deutschland-England Spiel im Achtelfinale greifen können, bei dem Wellmer und Schweinsteiger noch vor Ort in Wembley waren.

Schweinsteiger schien die Deplatzierung nicht unangefasst zu lassen. Neben den Studio-Experten Stefan Kuntz und der wiederum glänzenden Almuth Schult wirkte er in Analysen und Antworten ungewohnt zurückhaltend.

Die Angelegenheit mit der Schleichwerbung scheint für den ARD-Experten Schweinsteiger noch nicht ganz ausgestanden.

"Da das Spiel gestern die letzte TV-Übertragung für die ARD war, stellt sich die Frage nach etwaigen Konsequenzen für diese Euro tatsächlich nicht mehr", sagt dazu die WDR-Sprecherin. "Unsere interne Bewertung läuft noch, da geht es auch darum festzustellen, in welcher Form welche Regeln / Richtlinien verletzt wurden."

Wie lange Schweinsteigers Vertrag mit der ARD eigentlich genau läuft, bis Mitte oder Ende 2022, wenn die WM in Katar startet, konnte oder wollte die zuständige ARD-Sportkoordination in München bislang nicht mitteilen.

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