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Fußball-Comedy?  Abdelkarim kann sehr lustig sein – mit dem richtigen Format.

© picture alliance/dpa/dpa-Zentral

Bundesliga im Fernsehen: Warum wir am Samstag um 15 Uhr 30 weiter das Gleiche tun

Wenn's um Fußball geht, verstehen Fans keinen Spaß. Versuche in die Comedy-Richtung gehen oft schief. Auch an diesem Wochenende, mit Abdelkarim. Eine Kritik.

So, war es das? Sollen wir jetzt alle aufstehen und gehen? Es brauchte nur wenige Minuten, um Comedian Abdelkarim vom Sinn oder besser Unsinn seiner neuen Fußballshow „TippiTaka“ auf Dazn zu überzeugen. Fideler Moderator und die „heute-show“ als starker Produzent hin, muntere Gäste wie Guido Cantz oder Laura Wontorra her – dass sich Fußball und Comedy vertragen, muss auch nach diesem ersten Versuch auf dem Streamingportal Dazn am Samstagnachmittag noch bewiesen werden.

Samstag, 15 Uhr 30, da ist und bleibt Live-Fußball angesagt, auch mit Start der neuen Saison, wo die Rechte und Medienakteure kräftig durcheinander geschüttelt wurden: angefangen mit dem soliden Comeback von Sat1-„ran“ am Freitagabend bis hin zu Dazns Muskelspielen im Pay-TV: noch mehr Exklusivität, noch mehr Spaß mit der Bundesliga.

Geblieben ist die Sky-Konferenz zur heiligen Spiel-Fanzeit am Samstagnachmittag. Und das: Wer sich kein Abo zum Livegucken leisten möchte, hört sich doch lieber die Bundesliga–Konferenz im Radio an als das, womit Abdelkarim, Cantz & Co. auf Dazn zweieinhalb Stunden zu überbrücken versuchten. „TippiTaka“, das sind Tippspiele, Witze-Aufgüsse, endloses Geplauder. Da hat das „heute-show“-Team noch zu schrauben.

Dass es auch anders geht, zeigt Arnd Zeigler

Wenn es um Fußball geht, dann verstehen Fans halt keinen Spaß. Versuche in die Richtung gingen oft schief. Man denke nur an „Nachgetreten“, eine ZDF-Show mit Ingolf Lück im Anschluss an WM- und EM-Übertragungen.

Ebenso unlustig über Jahre der „Fantalk“, mit dem Sport1 am Dienstagabend Olaf Thon & Co. an einer Art Stammtisch versammelte, um Ergebnisse der Champions League unterhaltsam zu kommentieren. Dass es auch anders geht, zeigt Arnd Zeigler im WDR mit seiner „wunderbaren Welt des Fußballs“, die am Sonntagabend einen krönenden Abschluss des Liga-Wochenendes liefert.

Unterhaltsam bleibt auch der Sport1-„Doppelpass“ am Sonntagmorgen mit neuem Moderator Florian König, dank seiner forschen Experten wie Stefan Effenberg oder Jan Aage Fjördoft. Der Nischensender setzt am Montagabend noch einen drauf, mit dem Show-Ableger „So schaut’s aus“, entstanden aus einer „Doppelpass“-Rubrik.

Sport1 verspricht einen „unterhaltsamen und humorvollen Rückblick aufs Bundesliga-Wochenende“. Vielleicht beweist Comedian Thorsten Bär, dass Fußball und Comedy doch zusammengehen. Was wird nun aus Abdelkarim, einem der Lustigsten aus dem „heute-show“-Ensemble, und der „TippiTaka“-Show? Die Frage, was Fußballfans am Samstag um 15 Uhr 30 machen, muss jedenfalls noch nicht neu beantwortet werden. Fußball gucken. Oder hören.

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