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Was sich im neuen Schuljahr in Berlin ändert: Deutsch-Ukrainische Schulen in zwei Bezirken und mehr

Mehr Psychologen wegen Pandemiefolgen, Hort ohne Bedarfsprüfung, keine Schulinspektion: Ein Überblick über wichtige Neuerungen an Berliner Schulen.

SCHULPSYCHOLOGIE

An den Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) werden mehr Schulpsycholog:innen beschäftigt als bisher. Mit 39 zusätzlichen festen Stellen und 26 befristeten Stellen werde die Zahl der Schulpsycholog:innen um gut ein Drittel erhöht, teilte die Bildungsverwaltung mit. Hintergrund sind die psychosozialen Belastungen durch die Corona-Pandemie, unter denen viele Kinder und Jugendliche leiden. Mit dem zusätzlichen Personal sollen diese besser aufgefangen werden. Einstellungen seien bereits „weitgehend erfolgt“, teilte die Behörde mit.

DEUTSCH-UKRAINISCHE SCHULEN

Inzwischen werden fast 5000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an Berliner Schulen unterrichtet, weitere 1000 haben sich für den Schulbesuch angemeldet. Jetzt gibt es ein neues Angebot für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen: In Kreuzberg und Steglitz sollen deutsch-ukrainische Schulen eingerichtet werden. In Kreuzberg entsteht an der Aziz-Nesin-Grundschule in Kooperation mit der Carl-von-Ossietzky-Schule ein Grundschulstandort mit zwei Klassen. Neben Deutsch als Fremdsprache und Ukrainisch werden dort die Fächer Kunst, Musik, Mathematik und Sport in deutscher Sprache mit Unterstützung einer ukrainischen Lehrkraft angeboten. In Steglitz entsteht an der Helene- Lange-Schule in Kooperation mit dem angrenzenden Hermann-Ehlers-Gymnasium eine deutsch-ukrainische Schule für die Jahrgangsstufen 7 und 8. Fernziel sei die Errichtung einer Staatlichen Europaschule, heißt es aus der Bildungsverwaltung. Personal für die neuen Klassen sei verfügbar.

KEINE SCHULINSPEKTION

Auch in diesem Schuljahr wird es keine Schulinspektionen geben. In den vergangenen Jahren ruhten die Inspektionen pandemiebedingt, im letzten Schuljahr waren sie ausgesetzt, um die Schulen zu entlasten. So lautet die Begründung auch in diesem Jahr: „Um die Schulen angesichts der besonderen Herausforderungen nicht weiter mit zusätzlichen Aufgaben zu belasten“, habe sich Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) „in einem intensiven Abwägungsprozess“ entschieden, die Schulinspektion noch einmal auszusetzen.

HORT FÜR ALLE

An Grundschulen können künftig alle Kinder ohne Bedarfsprüfung in den Hort gehen. Bisher war die ergänzende Betreuung an offenen Ganztagsgrundschulen nur für Erst- und Zweitklässler bis 16 Uhr ohne Bedarfsnachweis möglich. Jetzt gilt das für alle Kinder bis zur sechsten Klasse. Eltern müssen zwar immer noch einen Antrag stellen, der Bedarf werde aber „vom Jugendamt entsprechend des Antrags der Eltern festgestellt und beschieden“, teilte die Bildungsverwaltung mit. Fünft- und Sechstklässler können künftig auch ohne zusätzliche Bedarfsprüfung in den Ferien in den Hort gehen.

HYGIENEBEIRAT

Der Hygienebeirat hat ein neues Mitglied: Tobias Tenenbaum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg, ist seit August dabei. Im März hatten Patrick Larscheid, Vertreter der Berliner Amtsärzte, und Reinhard Bartezky vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte den Beirat verlassen. Mit Tenenbaum sitzt wieder ein Experte für Kinder- und Jugendmedizin im Gremium. Der Hygienebeirat berät die Bildungsverwaltung bei Fragen, die mit der Pandemie und ihren Folgen zusammenhängen. Ihm gehören neben Medizinern Vertreter von Schulen, Eltern, Schülern, Bezirken und Senatsverwaltungen an.

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SCHULSCHWIMMEN

Das Schulschwimmen wird wieder regulär in vollem Umfang angeboten, teilte die Bildungsverwaltung mit. Die Schulschwimmzentren sollen in diesem Schuljahr auf zwölf erhöht werden. Anfang des vergangenen Schuljahres gab es fünf Schulschwimmzentren, jetzt sollen sie in allen Bezirken entstehen. Dort unterstützen Trainer des Schwimmverbandes die Lehrkräfte beim Schwimmunterricht. Schwimmunterricht findet in Berlin regulär in den dritten Klassen statt. In den Herbst-, Oster- und Sommerferien soll es wieder Intensivschwimmkurse geben, um die pandemiebedingten Rückstände beim Schwimmenlernen aufzuholen. An den diesjährigen Schwimmkursen in den Sommerferien haben mehr als 1700 Kinder teilgenommen und das Seepferdchen oder ein Schwimmabzeichen in Bronze oder Silber erreicht.

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