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Vorrangig PCR. Mindestens bis Ende Februar betreibt 21DX die zwölf landeseigenen Teststellen, auch die im Rathaus Steglitz.

© imago / Stefan Zeitz

Umstrittener Auftrag für Münchener Firma 21DX: Berliner Senat zieht personelle Konsequenzen nach Teststellenvergabe

Ging bei dem Auftrag für die landeseigenen Testzentren alles mit rechten Dingen zu? Daran gibt es Zweifel. Nun musste ein Senatsmitarbeiter wohl gehen.

Von Sandra Dassler

Ein Mitarbeiter des Berliner Senats, der für die Auftragsvergabe rund um den Betrieb landeseigener Corona-Teststellen zuständig war, soll  „in gegenseitigem Einvernehmen“ freigestellt worden sein. Die Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung Laura Hofmann wollte einen entsprechenden RBB-Bericht am Sonnabend weder bestätigen noch dementieren.

Auf Nachfrage sagte sie, man äußere sich nicht zu Personalangelegenheiten: "Ich kann allerdings bestätigen, dass die internen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind. Bisher liegen aber keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten vor."

Gegenstand der Untersuchungen ist die umstrittene und wiederholte Vergabe der zwölf landeseigenen Corona-Teststellen an die Münchner Firma 21DX. Mehrere andere Anbieter, die sich etwa im März 2021 erfolglos um den lukrativen Auftrag bemüht hatten, legten danach Beschwerde ein. Ihrer Ansicht nach hatte die Verwaltung den Auftrag passgenau auf 21DX zugeschnitten. Das heißt, er soll Forderungen enthalten haben, die nur diese Firma erfüllen konnte.

Das Unternehmen wies die Vorwürfe bislang stets zurück. Die Berliner Vergabekammer hatte aber erst vor zweieinhalb Wochen die Auftragsvergabe an 21DX für unzulässig erklärt. Der noch unter der damaligen Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) erfolgte millionenschwere Großauftrag und auch dessen Verlängerung seien rechtswidrig gewesen, weil Angebote anderer Anbieter überhaupt nicht berücksichtigt wurden, urteilte die Nachprüfungsbehörde.

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Bei der von ihr geforderten Neuvergabe des Auftrags erhielt 21DX allerdings erneut den Zuschlag – aus Kostengründen, wie die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung dem Tagesspiegel bestätigte.

Die zwölf landeseigenen Teststellen würden bis Ende Februar, gegebenenfalls auch bis Ende März, von der Münchner Firma betrieben.

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