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BSR reinigt bereits seit wenigen Jahren im Görlitzer Park in Kreuzberg. Bisher war dafür der Bezirk zuständig - aber personell wie finanziell überfordert. So ist es bei sehr vielen Grünflächen.

© Mike Wolf

Um Bezirke zu entlasten: BSR übernimmt ab Mai Reinigung von 33 Parks und Plätzen in Berlin

Berlins Landesregierung investiert Millionen, um die teils überforderten Bezirke bei der Park-Reinigung zu entlasten. Und es gibt weitere Maßnahmen

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) übernimmt ab Mai die Reinigung von 33 weiteren Grün- und Erholungsanlagen, deren Pflege bisher in der Verantwortung der jeweiligen Bezirke lag. Außerdem könnten die Öffnungszeiten vieler Recyclinghöfe verlängert und - unter Umständen - mehr Müllbehälter im öffentlichen Straßenland aufgestellt.

Das sind nur drei von insgesamt zwölf konkreten Maßnahmen, die im neuen Bericht „Gesamtstrategie Saubere Stadt“ aufgeführt sind. Ramona Pop (Grüne), die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, wird ihn dem Senat am Dienstag zur Kenntnis vorlegen.

„Wir unterstützen die Bezirke finanziell und personell, um unsere Stadt sauberer zu halten und Vermüllung zu vermeiden“, sagte Pop vorab. „Wir brauchen mehr Sensibilität für das Thema Umweltschutz und einen bewussten Umgang mit der Müllentsorgung bei den Berlinerinnen und Berlinern. Nur gemeinsam machen wir unsere Stadt sauberer.“

Die BSR ist dann für insgesamt 79 Parks und Grünflächen zuständig – und erhält dafür 14 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Zu den neuen Flächen gehören laut einer bereits im Dezember erlassenen Verordnung der Große Tiergarten (Bereich Simsonweg) und der Leopoldplatz in Mitte, der Boxhagener Platz in Friedrichshain so wie der Lausitzer Platz und Marheinekeplatz in Kreuzberg.

In Pankow wird künftig unter anderem der Schlosspark Schönhausen von der BSR betreut, in Charlottenburg-Wilmersdorf stehen der Volkspark Wilmersdorf so wie der Preußenpark und der Savignyplatz auf der Liste.

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Andere größere Orte sind der Heinrich-von-Kleist-Park in Tempelhof-Schöneberg, der Treptower Park entlang der Spree und der Schlosspark Biesdorf. In Lichtenberg werden ab Mai der Oberseepark und der Orankeseepark von der BSR gereinigt, genau wie die Dorfaue in Zehlendorf und die Spektewiese in Spandau .

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Zudem hält die landeseigene BSR ab diesem Stichtag auch 18 Erholungsflächen in Forstrevieren, Badestellen, Waldwege und Liegewiesen sauber – bisher waren er lediglich drei. Die Forstflächen liegen in den Ortsteilen Grunewald, Köpenick, Pankow und Tegel.

Noch im April soll Pops Senatsbericht zufolge auch das neu gebauten Recycling-Zentrum in der Gradestraße in Neukölln eröffnen, außerdem sollen die bestehenden Zentren die Öffnungszeiten ausweiten. Die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf planen zudem „Sperrmüllaktionstage“.

Die Verwaltung zieht eine positive Zwischenbilanz für die „NochMall“, das Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR. Es hatte im August geöffnet, vor der coronabedingten Schließung pendelte sich die Zahl der Kundinnen und Kunden bei 850 ein. Seit zwei Wochen hat die „NochMall“ (Auguste-Viktoria-Allee 99, 13403 Berlin-Reinickendorf) wieder geöffnet– nach Terminvergabe unter www.nochmall.de. Das Haus will, sobald es die Lage zulässt, auch wieder Veranstaltung rund um Kreislaufwirtschaft, Upcycling anbieten.

Nachtrag: Nicht automatisch mehr Papierkörbe

Nachtrag vom 5. April 2021: In einer ersten Fassung dieses Beitrages hieß es, die Öffnungszeiten der Recyclinghöge sollen ausgeweitet werden und die Zahl der Müllbehälter würden erhöht. Tatsächlich scheinen sich die Senatsverwaltungen für Wirtschaft und die für Umwelt das auch genau so zu wünschen. In dem erwähnten Bericht wird dies unter dem Punkt "Zielvorgaben" auch so formuliert. Allerdings ist man bei der BSR zurückhaltender und bat daher die Redaktion um folgenden Hinweis: Mit der Eröffnung des neu gebauten Recycling-Zentrums in der Gradestraße in Neukölln sei auch eine Verlängerung der Öffnungszeiten an diesem Standort geplant. Dass das auch für andere Standorte gelte, sei nicht zutreffend.

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Ein Sprecher der BSR zitiert auch den Senatsbericht zur Anzahl der Papierkörbe: „Um die Anzahl von überfüllten Mülleimern im Straßenland, in Grün- und Waldflächen sowie Parkanlagen drastisch zu senken, ist auch dort der Bedarf an Leerungen bzw. an Standorten zu überprüfen und zeitnah anzupassen.“ Das bedeute, es werde zunächst überprüft und dann angepasst – aber nicht automatisch mehr Papierkörbe aufgestellt. "Anpassen kann auch heißen, dass der Entleerungsrhythmus erhöht oder ein besser geeigneter Standort gewählt wird", erklärte der Sprecher.

In der Liste der getroffenen Maßnahmen heißt es wörtlich in dem Bericht unter Punkt 5. "Verbesserung der Ausstattung der Stadt mit ausreichend Möglichkeiten zur Müllentsorgung und verbesserte Leerung überfüllter Mülleimer." Wer auf Basis dieser Angaben mit einer baldigen Steigerung der Zahl der rund 25.000 Papierkörbe im Stadtgebiet rechnet, liegt offensichtlich falsch.

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