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Die "Jerusalema"-Choreographie wird weltweit getanzt und macht ein bisschen gute Laune in der Pandemie, auch bei der BVG.

© Tsp / www.youtube.com / BVG

Update

Streit um Nutzung von Gute-Laune-Song: „Jerusalema“-Video der BVG bleibt im Netz

Die BVG nutzt den südafrikanischen Hit „Jerusalema“ für ein Online-Tanzvideo. Warner Music will dafür Gebühren – nun gibt es eine Lösung.

Sie singen, sie tanzen, sie hüpfen sich die Sorgen von der Seele: Weltweit und auch in Berlin wird das Begleitlied der Lockdown-Isolationszeit 2020/21 im Internet geklickt - der Ohrwurm „Jerusalema“ der südafrikanischen Künstler Master KG und Nomcebo Zikode. Das Lied handelt von einem Zufluchtsort, der Menschen Mut macht, und das macht auch dieses eingängige Stück. Jetzt werden neue Tanzvideos der BVG dazu viel geklickt, jetzt schon fast 150 000 Mal.

Am Mittwoch waren es noch 100 000. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sechs Betriebshöfe haben das aus eigener Motivation selbst gedreht, es gibt aus vielen Bezirken eigene Versionen: aus der Werkstatt, den Fahrzeughallen, den Kantinen. Und alles ist in einem großen Berlin-BVG-Jerusalema-Video zusammengefügt.

In der "BVG-Edition Spandau" beispielsweise steppen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Gänge des Verwaltungsgebäudes - versetzt tanzend, mit Maske und Abstand. Auf einer Bus-Anzeige steht als Destination ausnahmsweise "#Jerusalema-Challenge 2021".

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"Liebe Fahrgäste, die Fahrt endet hier - jetzt wird getanzt", sagt bei der Version vom Omnibusbetriebshof Müllerstraße in Wedding ein Busfahrer beim Dreh an, bevor die Protagonisten loslegen und die orangefarbene Leuchte auf dem Dach eines Betriebsaufsichtsbusses im Takt des Liedes blinkt. Alles wurde zum Arbeitstakt passend organisiert und unter Hygienevorschriften gedreht.

Wie die BVG-Mitarbeitenden begannen innerhalb von wenigen Wochen und Monaten Menschen in Berlin und in der ganzen Welt, die Tanzschritt-Choreografie für das Lied der Künstler auswendig zu lernen und in einer Art Challenge zu posten. Da sieht man schwedische Feuerwehrleute in Montur, deutsche Polizeiangehörige, österreichische Krankenhauscrews auf dem Hubschrauberlandeplatz, lateinamerikanische Retter und afrikanische Kinder miteinander die Schritte setzen.

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Manche Pfleger halten beim Tanzen mit Sicherheitsabstand eine Puppe aus der Kinderstation im Arm. Das Klinikpersonal tanzt sich die Sorgen von der Seele. Diese Menschen sind an Corona und den Erkrankten - und den Toten - ganz dicht dran.

Wenn man zuschaut, ist man gerührt, der Stress fällt ab, es fließen bei einigen gar Tränen der Erleichterung und der Rührung. Monate nach dem musikalischen Mutmacher-Siegeszug um die Welt fordert nun die Plattenfirma Warner Music Lizenzgebühren von den Feelgood-Tanzcrews, was rechtmäßig ist.

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Einige haben nun die Clips, die das Lied weltweit erst bekannt gemacht hat, wieder gelöscht, weil sie das Geld nicht zahlen wollen oder können – wie etwa die Asklepios Klinik im brandenburgischen Schwedt.

Und der Clip der BVG? Eine einvernehmliche Lösung ist gefunden, heißt es bei der BVG-Pressestelle. Es gibt die einzelnen Videos und eine Zusammenschnitt-Version im Internet. Werbeagenturen haben schon öfter BVG-Clips produziert, die deutschlandweit Furore machten

Viele Internetuser hoffen jetzt, dass Warner Music Einnahmen an weltweite Corona-Hilfen spendet oder eine Corona-Charity-Mix-Edition herausgibt, damit der positive Geist des Songs erhalten bleibt.

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