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Schon Anfang August waren trotz Demo-Verboten zahlreiche Querdenker nach Berlin gekommen.

© Fabian Sommer/dpa

Protest-Wochenende in Berlin: Jetzt neun Querdenker-Demos verboten – Polizei rechnet trotzdem mit Großeinsatz

Vor einem Jahr durchbrachen Demonstranten Absperrungen vor dem Reichstag. Am Wochenende sind wieder zahlreiche Veranstaltungen der Corona-Skeptiker angemeldet.

Die Berliner Polizei rechnet trotz des Verbots zahlreicher Demonstrationen von Corona-Gegnern am Wochenende mit einem großen Einsatz. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich doch eine Vielzahl von Menschen in die Stadt begeben und dem Verbot nicht folgen“, sagte ein Polizeisprecher.

„Die Polizei wird die Versammlungsverbote durchsetzen, entsprechend präsent sein und insbesondere das Regierungsviertel schützen.“ Unterstützung aus anderen Bundesländern sei angefordert worden. Wie viele Polizisten im Einsatz sein werden, wurde noch nicht mitgeteilt.

Inzwischen seien neun Demonstrationen von der Versammlungsbehörde der Polizei verboten worden, so der Sprecher. Die Teilnehmer dieser Kundgebungen und Demonstrationen würden „regelmäßig gesetzliche Regelungen (...) zum Schutz vor Infektionen“ nicht akzeptieren, begründete die Polizei am Donnerstag das Vorgehen.

Es sei erklärtes Ziel der Demonstranten, trotz der Vorschriften keine Gesichtsmasken zu trage. Unter den verbotenen Demonstrationen sind auch Kundgebungen der „Initiative Querdenken“ auf der Straße des 17. Juni.

Die Polizei ist auch deshalb besonders aufmerksam, weil vor einem Jahr, am 29. August 2020, Zehntausende Menschen in Berlin gegen die Corona-Einschränkungen protestiert hatten und am Abend Demonstranten am Reichstagsgebäude eine Absperrung durchbrachen und kurz eine Treppe vor einem Eingang besetzten.

Die Polizei hatte vor einem Jahr alle Mühe, die Demonstranten vor dem Reichstag abzudrängen.
Die Polizei hatte vor einem Jahr alle Mühe, die Demonstranten vor dem Reichstag abzudrängen.

© imago/JeanMW

Die Bilder davon sorgten für heftige Empörung bei den meisten Spitzenpolitikern. Seitdem geht der Zulauf zu diesen Demonstrationen allerdings stark zurück.

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Aktuell wurde im Internet und den Messengerkanälen trotz der Verbote weiter zum Demonstrieren und Protestieren an diesem Wochenende aufgerufen. In Telegram-Kanälen mit tausenden Abonnenten verbreiteten Unterstützer Informationen zur Anreise und zum Verhalten bei Polizeikontrollen.

Außerdem gab es Tipps, wie man sich in Berlin am besten bewegt, über welche Apps sich die Demonstranten zusammenfinden und dass Corona-Masken kurzzeitig auch zur Tarnung getragen werden könnten. Zuletzt waren am 1. August trotz Verboten einige tausend Demonstranten durch die Hauptstadt gezogen und hatten sich über Stunden Rangeleien mit der Polizei geliefert. (dpa)

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