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Ab Donnerstag ist die S-Bahn Berlin mit weniger Zügen im Einsatz.

© dpa

„Nach der Einführung der 3G-Regel“: Berliner S-Bahn schränkt Angebot wegen hohen Krankenstands ein

Die Berliner S-Bahn muss wegen vieler Krankmeldungen ihr Angebot kürzen. Der Krankenstand soll besonders nach Einführung der 3G-Regel gestiegen sein.

Die Berliner S-Bahn muss wegen zu hohem Krankenstand bei ihrem Personal den Betrieb einschränken. Das geht aus einer Mitteilung von S-Bahn-Chef Peter Buchner hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Demnach sei in der vergangenen Woche der Krankenstand bei den Fahrer:innen „stark angestiegen und liegt nun stabil über 10%“, heißt es in der Mitteilung. Da nicht absehbar sei, dass die Zahl der kranken Mitarbeiter kurzfristig sinken werde, könnten die Ausfälle nicht mehr ausgeglichen werden.

„Um häufige Zugausfälle über das Netz verteilt zu vermeiden und um den Fahrgäst:innen en planbares Angebot zu bieten, sind wir leider gezwungen, wie im Frühjahr 2020 das Angebot leicht zu reduzieren“, schreibt der S-Bahn-Chef.

Konkret entfallen demnach bei der S-Bahn ab Donnerstag bis Jahresende an Werktagen die Verstärkerzüge im Berufsverkehr auf den Linien S1, S3 und S5. Es besteht also weiterhin ein Zehn-Minuten-Takt.

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Am Wochenende und an Feiertagen werden ab nun die Verstärkerlinien S26, S45 und S85 ganz ausgesetzt. Nur am Samstag dieser Woche verkehrt die S85 ausnahmsweise noch.

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Das Angebot werde damit insgesamt um drei Prozent gekürzt, schrieb Buchner. Der Vorgang sei mit eng mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) abgestimmt. „Der Einschnitt ist an Wochenenden stärker, da wir tarifvertraglich bedingt an diesen Tagen ohnehin schwächer aufgestellt sind und weniger Reserven haben.“ Wenn es die Personalsituation zulassen sollte, werde das Angebot kurzfristig wieder aufgestockt.

Hoher Krankenstand nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz

Unklar ist der konkrete Hintergrund des hohen Krankenstands. Offenbar erfolgte der Anstieg laut Buchner „besonders nach der Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz“. Die S-Bahn betonte auf Anfrage lediglich, dass nur wenige Fahrgäste von den Einschränkungen betroffen sein werden.

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Der Berliner Fahrgastverband Igeb begrüßt im Zusammenhang mit der Angebotskürzung die offene Kommunikation der S-Bahn. „Damit hebt sie sich wohltuend von der BVG ab“, sagte Sprecher Jens Wieseke.

Ähnliche Einschränkungen wie bei der S-Bahn drohen bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) derzeit jedoch nicht, sagte Sprecherin Petra Nelken: "Wir haben den normalen Winter-Krankenstand, aber keine Ausfälle."

Verkehrsbetriebe Potsdam müssen Trambetrieb einschränken

Nicht nur die Berliner S-Bahn ist von Einschränkungen betroffen. Auch die Verkehrsbetriebe Potsdam (ViP) müssen ihr Fahrtangebot ab der kommenden Woche einschränken. Hintergrund für diese Entscheidung sei auch in diesem Fall fehlendes Fahrpersonal.

„Die grundsätzlich angespannte Personalsituation wird derzeit durch zunehmende Corona-bedingte Abwesenheiten von Fahrer*innen, beispielsweise durch Quarantäneregelungen in deren Umfeld, verschärft“, teilte das Unternehmen mit. Die Besetzung aller Fahrdienste könne daher „nicht mehr vollständig abgesichert“ werden.

Dazu muss ab Montag, 6. Dezember der Verkehr eingeschränkt werden. Die Straßenbahn verkehrt ab dann nach dem Ferienfahrplan, nur die Tram 92 fährt wie zuvor alle zehn Minuten im Schüler- und Berufsverkehr, allerdings nur zwischen Kirschallee und Bisamkiez. Der Busverkehr läuft weiterhin planmäßig wie an Schultagen.

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