zum Hauptinhalt
Auch in diesem Jahr ist die Bahn wieder an vielen Gleisanlagen in Berlin und Brandenburg zu Werke.

© Roland Weihrauch/dpa

Modernisierung im Schienennetz 2022: Bahn investiert 1,4 Milliarden in Berlin-Brandenburg

125 Kilometer Gleise und etliche Stationen: Die Bahn baut in diesem Jahr an vielen Stellen in Berlin und Brandenburg. Das macht auch Sperrungen nötig.

Um das Schienennetz und Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg zu verbessern, investiert die Deutsche Bahn in diesem Jahr rund 1,4 Milliarden Euro in der Region. Der Konzern modernisiert und erneuert damit rund 125 Kilometer Gleise, 165 Weichen sowie 25 Brücken.

Außerdem will die Bahn hundert Haltepunkten und Bahnhöfen modernisieren, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärte. Ziel der Vorhaben sei es demnach, die vorhandene Bahninfrastruktur leistungsfähiger zu machen und mehr Kapazitäten im Schienennetz und in den Bahnhöfen zu schaffen. Mehr als jeder zehnte Euro, den der Staatskonzern 2022 in Netz und Bahnhöfe investieren will, fließt damit in Projekte in Berlin und Brandenburg. Insgesamt soll in diesem Jahr bundesweit die Rekordsumme von 13,6 Milliarden Euro von Bahn, Bund und Ländern in die Schieneninfrastruktur fließen – ein kräftiger Anstieg von rund 900 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

„Eine starke Infrastruktur ist die Grundlage für ein attraktives Angebot für alle Bahnreisenden“, sagte Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn. „Genau darum geht es uns: Wir wollen mehr Menschen vom umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn überzeugen. Jeder Euro in die Schiene ist deswegen auch ein Euro in den Klimaschutz.“

[Über 260.000 Abos und immer konkret aus Ihrem Kiez: Die Tagesspiegel-Newsletter für Ihren Berliner Bezirke gibt es jetzt hier kostenlos leute.tagesspiegel.de]

Für die Vorhaben sind nicht nur enorme Finanzmittel nötig. Die Vielzahl der Arbeiten am Schienennetz bedeuten für den Konzern auch einen enormen Kraftakt. Allein in Berlin und Brandenburg sollen daher in diesem Jahr 680 zusätzliche Ingenieur:innen und Fachkräfte für Ausbau und Instandhaltung neu eingestellt werden, teilte die Bahn mit.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Mit ihren Investitionen will die Bahn mehr Platz auf der Schiene schaffen. Im Fokus steht dabei in diesem Jahr unter anderem der Wiederaufbau der Dresdner Bahn zwischen dem Berliner Bahnhof Südkreuz und Blankenfelde. Mit der lange geplanten Reaktivierung der Strecke, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion abgebaut wurde, wird sich ab 2025 die Fahrtzeit zwischen Berlin und Dresden verkürzen.

Auch zum BER gelangen Passagiere aus dem Zentrum dann mehrere Minuten schneller. Zugleich modernisiert die Bahn auch die parallel dazu verlaufende S-Bahnstrecke. Beide Vorhaben erlauben so künftig zusätzliche Kapazitäten für weitere Züge.

Bahn baut am Hauptbahnhof und Ostbahnhof

Auch an einigen Bahnhöfen baut der Konzern, darunter an den Stationen Haupt- und Ostbahnhof sowie den Bahnhöfen Schöneweide und Fangschleuse. Während am Hauptbahnhof die unterirdischen Arbeiten für die neue S-Bahn-Strecke S21 laufen, geht am Ostbahnhof die Sanierung der Dachkonstruktion weiter. In Schöneweide erneuert die Bahn neben der Leit- und Sicherungstechnik mehrere Gleisabschnitte und Weichen der stadteinwärts führenden Strecke.

Wo die Bahn die Bagger anrollen lässt, bleiben auch Einschränkungen für die Fahrgäste nicht aus. Damit auf der Strecke nach Dresden künftig Geschwindigkeiten von 200 km/h erreicht werden können, muss die Bahn an Brücken entlang der Route arbeiten.

Sperrung auf den Linien RE5 und RE7 Anfang März

Zudem ist der Umbau der Bahnhöfe Wünsdorf und Zossen im Gang. Bereits seit Dezember laufen die Arbeiten, die noch bis Oktober dieses Jahres dauern werden. Um zeitweise Sperrungen auf der Strecke kommen Passagiere dann nicht herum. Die nächste hat die Bahn für das Wochenende von Freitag, 4. März bis in die Nacht zu Montag, 7. März vorgesehen.

In dieser Zeit sind die Regionalexpresslinien RE5 und RE7 zwischen Zossen und Wünsdorf-Waldstadt beziehungsweise Baruth unterbrochen. Als Ersatz fahren Busse auf dem Abschnitt.

Strecken nach Frankfurt (Oder) und Stettin müssen unterbrochen werden

Auch auf der Strecke von Berlin nach Frankfurt (Oder) erneuert die Bahn in diesem Jahr Gleise, Brücken und Bahnsteige sowie die Leit- und Sicherungstechnik. Für Bauarbeiten zwischen Pilgram und Frankfurt (Oder) fallen im Zeitraum vom 26. Februar bis zum 11. März in mehreren Intervallen viele Züge zwischen den Stationen Fürstenwalde und Frankfurt aus. Betroffen sind die Linien RE1 und RB11. Die Bahn setzt einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.

Um die Strecke zwischen Angermünde und dem polnischen Szczecin (Stettin) durch ein zweites Gleis und elektrische Oberleitungen auf eine Geschwindigkeit von 160 km/h auszubauen, muss die Bahn den Verkehr zeitweilig unterbrechen. Zwischen dem 18. Februar und 6. März fallen jeweils von freitags 9 Uhr bis sonntags 15 Uhr die Züge der Linie RB66 zwischen Szczecin und Berlin-Gesundbrunnen komplett aus.

Als Ersatz setzt die Bahn Busse auf der Strecke ein. Zwischen Berlin und Eberswalde können Fahrgäste die Züge der Regionalexpress-Linie RE3 nutzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false