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Kassenschlager: Wenn es nach der SPD geht, wird das Neun-Euro-Ticket in Berlin verlängert.

© dpa/Oliwia Nowakowska

Kostenloser Nahverkehr als Ziel: Berliner Initiative startet Petition für Entfristung des 9-Euro-Tickets

Höhere Parkgebühren, Verzicht auf Straßenprojekte: Damit wollen die Jugend von SPD und Grünen sowie „Berlin autofrei“ dem kostenlosen Nahverkehr näher kommen.

Das Neun-Euro-Ticket soll über den August hinaus verlängert werden. Das fordert die Initiative Volksentscheid „Berlin autofrei“ gemeinsam mit den Jugendverbänden von SPD und Grünen.

Mit einer am Freitag gestarteten Petition soll der Druck auf die Politik erhöht werden, das noch bis Ende August laufende Angebot für den Nahverkehr in der Stadt unbefristet anzubieten. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sowie Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) werden aufgefordert, einen „bezahlbaren Nahverkehr für alle Berliner:innen beizubehalten“.

Der bisherige Erfolg des Tickets – bundesweit wurden bislang mehr als 21 Millionen Exemplare verkauft, davon zwei Millionen in Berlin – zeige den Bedarf. „Die Berliner:innen dürfen ab September nicht einfach im Regen stehen gelassen werden“, erklärte Anna Baatz, Sprecherin der Initiative Berlin autofrei und Mitinitiatorin der Petition. Die bisher eingebrachten Vorschläge der Berliner Regierung gingen nicht weit genug, kritisierte Baatz und forderte „langfristig einen bezahlbaren Nahverkehr als echte Alternative zum Auto“.

Aus dem Petitionstext geht hervor, dass es Jusos, Grüne Jugend und Initiative bei der Verstetigung des Neun-Euro-Tickets nicht belassen wollen. Darin heißt es: „Mittelfristig ist die Beibehaltung des Neun-Euro-Tickets natürlich nur der erste Schritt: Wir fordern den Senat auf zu prüfen, wie ein fahrscheinloser Nahverkehr für Berlin umsetzbar ist. So könnte der Bürokratieaufwand enorm reduziert, Ticketkontrollen abgeschafft und noch mehr Menschen zum Nahverkehr gebracht werden.“

Kostenlose Tickets dank höherer Parkgebühren

Gefordert wird auch ein Anschluss an den schienengebundenen Personennahverkehr für alle Stadtteile und das Umland. Bezahlt werden sollen die Forderungen unter anderem durch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung und die Erhöhung der Parkgebühren in bereits bewirtschafteten Zonen.

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„Mittel für den Straßenausbau, insbesondere für klimaschädliche Projekte wie die Verlängerung der Tangentialverbindung Ost (TVO), könnten gestrichen werden“, heißt es weiter. Bis zum späten Freitagnachmittag hatten die Petition etwas mehr als 300 Menschen unterzeichnet.

Franziska Giffey wiederum schaltete sich in die Debatte um den Vorschlag ein, ab September ein bundesweit gültiges Ticket für den Nahverkehr zum Preis von 69 Euro anzubieten. Sie sprach sich für den SPD-Vorschlag aus, und zwar der Einführung eines 365- Euro-Tickets: "Das Neun-Euro-Ticket hat sich als sehr wirksame Entlastung erwiesen. Deshalb finde ich, dass wir ein Anschlussticket brauchen: Unser Ziel sollte es sein, Mobilität für nicht mehr als einen Euro pro Tag zu ermöglichen", erklärte sie via Twitter unter dem Hashtag #69Euro. Für ein solches Ticket hatte sich zuvor auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ausgesprochen.

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