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Gekommen, um zu lernen: Für Schüler:innen einzelner Klassenstufen sollen im Fall erneuter Schulschließungen Ausnahmen gelten.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Im Fall erneuter Schulschließungen in Berlin: Ausnahmen für einzelne Klassenstufen geplant

Schulleitungen, Lehrer:innen und Schüler:innen schauen derzeit gespannt auf die Inzidenzen. Steigen sie über 165, müssen die Schulen geschlossen werden. Doch es soll Ausnahmen geben.

Selbst wenn in Berlin die Schulen coronabedingt wieder schließen müssen, bedeutet das nicht für alle Klassenstufen automatisch die Rückkehr zum Heimunterricht.

Wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag im Fachausschuss des Abgeordnetenhauses erklärte, sollen die Klassenstufen 6, 9 und 10 im Fall von Schulschließungen weiterhin vor Ort unterrichtet werden. 

Das gilt für die entsprechenden Jahrgangsstufen an Grundschulen sowie an Integrierten Sekundarschulen (ISS), Gemeinschaftsschulen und Gymnasien (Jahrgangsstufe 10). Alle anderen Klassenstufen wiederum müssen im Fall einer erneuten Schulschließung wohl wieder in den Distanzunterricht.

Nach dem zuletzt verschärften Infektionsschutzgesetz des Bundes tritt die Regel in Kraft, sobald der Inzidenzwert von 165 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten worden ist. Öffnen dürfen die Schulen erst dann wieder, wenn die 165er Marke an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterschritten wird. 

Am Donnerstag lag die Inzidenz berlinweit bei 130,2. Der Wert war in den vergangenen Tagen leicht gesunken, auch wenn die Zahlen gerade in den Altersgruppen von Schüler:innen aktuell deutlich darüber liegen.

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Scheeres begründete die Ausnahmen mit der besonderen Belastungssituation in den ausgewählten Jahrgängen. In der sechsten Klasse würden die Schüler:innen auf den Wechsel zur weiterführenden Schule vorbereitet, in Klasse 9 und 10 auf den Schulabschluss, hieß es. Anders als andere Bundesländer verzichtet Berlin darauf, auch die Klassenstufen 11 an Gymnasien und 12 an den ISS zu den Ausnahmen zu zählen. Dafür habe es im Senat keine Mehrheit gegeben, hieß es am Donnerstag.

Scheeres verteidigte die grundsätzliche Rückkehr der Schulen zum Wechselunterricht trotz anhaltend hoher Inzidenzwerte. Zuletzt hätten die Amtsärzte der Bezirke vor den „extreme Folgen der Nichtunterrichtung“ gewarnt, sagte Scheeres im Ausschuss.

Die Rückkehr zum Präsenzunterricht hatte koalitionsintern und selbst innerhalb der SPD für heftige Debatten gesorgt. Allen voran Regina Kittler, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, kritisierte den Schritt scharf. Scheeres revanchierte sich dafür im Ausschuss mit einem bissigen Kommentar in Richtung Kittler, die wiederum mit hartnäckigen Nachfragen reagierte.  

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