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Der Blick vom Glockenturm über das Maifeld auf das Gelände vom Olympiapark (links) und das Olympiastadion.

© Thilo Rückeis

Update

„Am Rande des Maifelds noch sehr viel Freifläche“: Berlins Sportsenatorin bringt weiteren Standort für Hertha-Stadion ins Gespräch

Seit Jahren herrscht Uneinigkeit über den Standort für das geplante Fußballstadion. Nun äußert Iris Spranger einen neuen Vorschlag. Der Verein reagiert positiv.

Eine Einigung in der jahrelangen Debatte um Standort für den Bau eines neuen Fußballstadions von Hertha BSC ist näher gerückt. Sportsenatorin Iris Spranger brachte am Donnerstag einen weiteren Standort ins Spiel. „Wir haben am Rande des Maifelds noch sehr viel Freifläche, wo man ein kleineres Stadion hinsetzen könnte“, sagte die SPD-Politikerin dem RBB am Donnerstag. Laut dem Bericht soll es sich um das Areal an der Friedrich-Friesen-Allee handeln, nördlich des Maifelds.

Der Bundesligist reagierte am Abend positiv auf die Äußerungen und teilte mit: „Wir freuen uns sehr über das positive Signal von Frau Senatorin Spranger und halten den Vorschlag für eine sinnvolle Lösung, denn er vereint die vielen Vorteile, die der Olympiapark vor allem hinsichtlich der infrastrukturellen Anbindung bietet.“ Der Verein wolle die Realisierbarkeit nun „umgehend und intensiv“ prüfen. Man freue sich auf die weiterführenden Gespräche mit dem Senat und allen anderen Beteiligten.

Über den Standort für das neue Stadion herrscht seit Jahren Uneinigkeit zwischen Hertha, der Stadt und anderen betroffenen Parteien. Zuletzt gab es eine Annäherung. Die drei Orte, die hauptsächlich zur Debatte standen - auf dem Maifeld, dem Olympia-Gelände und im Bereich des ehemaligen Flughafens Tegel - sind alle mit verschiedenen Problemen behaftet.

Die Fan-Initiative „Blau-Weißes Stadion“, die maßgeblich an der Annäherung von Politik und Verein beteiligt gewesen sein soll, teilte auf ihrer Internetseite mit: „Wir wissen, es ist noch ein langer Weg bis zum endgültigen Planungsrecht und zur Baugenehmigung. Wir wissen aber auch, dass dieser Vorschlag der Berliner Landespolitik eine einmalige Chance ist, in Berlin überhaupt ein eigenes Stadion zu errichten.“

Die Initiative sei sehr glücklich darüber, dass ein Ort gefunden werden konnte, jenseits der zuvor thematisierten und komplizierten Standorte. Den Medienberichten und der Initiative zufolge geht es um ein Areal nördlich vom Maifeld, das sogenannte Lindeneck.

Spranger sagte auch, sie erwarte vom Verein, „dass Hertha eine Verlängerung der Spielzeit im Olympiastadion macht, bis 2030“. Hertha will sein neues Stadion 2025 eröffnen. Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge ist es Teil des Vorschlags, dass Hertha größere Spiele weiter im Olympiastadion austrägt.

„Ich möchte, dass Hertha ein neues Fußballstadion bekommt“, sagte Spranger. Doch der Vorschlag müsse nun gründlich geprüft werden. Dem Bericht nach soll Hertha seine Stadionpläne zudem bei der Größe anpassen. Laut „Blau-Weißes Stadion“ könne es um ein Stadion mit bis zu 45.000 Zuschauern und Zuschauerinnen gehen. Das wäre kleiner als Hertha bislang geplant hatte.

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Hertha zog bislang einen Bau auf dem Olympia-Gelände an der Rominter Allee vor, wo noch Wohnhäuser stehen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte der „B.Z.“ in der vergangenen Woche dazu gesagt: „Das kann nur im Einvernehmen mit den Anwohnern geschehen. Für sie bräuchte es ein attraktives anderes Wohnangebot. Ob es da eine Einigung geben kann, ist noch völlig offen.“

Spranger sagte dazu nun: „Wir werden keine Mieterinnen und Mieter veranlassen, aus den Häusern rauszugehen.“

Laut dem Bericht des RBB könnte vom Standort am Maifeld ein dort ansässiger Reitverein betroffen sein, der einen Umzug demnach bislang auch ablehnt. (dpa)

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