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Soja, Mandel und Co. im Experten-Check

Wie gesund sind vegane Milch-Alternativen?

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Klassische Kuhmilch kommt immer seltener in den Kaffee. Stattdessen erobern pflanzliche Ersatzprodukte die Supermarktregale und Küchen deutscher Verbraucher.

Die veganen Alternativen sehen dabei zwar aus wie normale Milch, sind aber aus Wasser, Hülsenfrüchten oder Getreide hergestellt. Und Milch heißen dürfen sie auch nicht.

Laut EU-Verordnung darf der Begriff nur für Produkte tierischen Ursprungs benutzt werden. Die Alternativen heißen deshalb Hanf-, Soja-, Hafer-, Mandel-, Cashew-, Erbsen- oder Cashew-Drinks.

Pflanzendrinks sind inzwischen ein Milliardenmarkt, die Milchalternativen werden sogar mehr gekauft als vegane Fleischalternativen. Jeder zehnte Liter Milch in Deutschland stammt nicht von der Kuh, sondern aus Getreide & Co.

Neben immer mehr Menschen, die sich in Deutschland vegan ernähren wollen, spielen auch nachhaltige Gründe eine Rolle: So hat eine Untersuchung der Universität Oxford von knapp 40 000 Bauernhöfen weltweit herausgefunden, dass Kuhmilch sowohl beim CO2-Ausstoß als auch beim Wasserverbrauch im Vergleich zu den veganen Alternativdrinks den letzten Platz belegte.

Aber: der Erfolg ruft die Kritiker auf den Plan.

Auf Betreiben der Milchindustrie will die EU die Vorschriften zur Kennzeichnung verschärfen. Dann dürfen Hinweise auf den geringen CO2-Ausstoß nicht mehr auf den Produkten erscheinen, genauso wenig wie beispielsweise „sahniger Geschmack“ oder der Verweis auf echte Milchprodukte. Eine Entscheidung darüber wird derzeit noch verhandelt.

Doch was genau steckt eigentlich in den Alternativen drin und wie gut sind sie für die Gesundheit? B.Z. vergleicht gemeinsam mit dem Prävention-Experten und Sportwissenschaftler Ingo Froböse die gängigsten Drinks.

Sojadrink

Sojagetränke sind fast geruchsneutral, mit einer leichten Note von Getreide. Sie schmecken neutral mit einem leicht vanilligen Abgang, sind reich an Eiweiß und enthalten viel Protein.

Birkenpollenallergiker sollten mit Sojadrinks aber vorsichtig sein, „da sie allergieauslösend wirken können, gut ist der Zusatz von lebenswichtigen B-Vitaminen, die in normaler Kuhmilch vorkommen“, sagt der Experte.

Mandeldrink

Das Getränk ähnelt von der Farbe am ehesten der Kuhmilch. Pur schmeckt deutlich das Mandel-Amaretto-Aroma durch, die Milch hat eine natürliche Süße. Sie enthält in der Regel wenig Kalorien und Fett und ist mit Antioxidantien angereichert.

Und: „Er ist reich an ungesättigten Fettsäuren und besonders magenfreundlich. Außerdem enthält er wenig Zuckerzusatz, allerdings auch wenig Kalzium“, so Ingo Froböse.

Kokosnussdrink

Dieses Getränk ist besonders für Nussallergiker geeignet und schmeckt auch pur sehr lecker. Der Kokosnussdrink enthält viele mittelkettige Triglyceriden, die die Gehirnfunktion unterstützen sollen sowie Calcium und Vitamin D.

Aber: Kokosdrinks sind reich an Fett und einfachen Kohlenhydraten und arm an Eiweiß.

Reisdrink

Der Reisdrink ist weiß, fast durchsichtig und schmeckt, wie er riecht: angenehm süß. Aber: „Hat leider nur einen geringen Nährstoffgehalt und dennoch im Vergleich zu den anderen sehr viele Kalorien“, so der Experte.

Doch ist auch er eine gute Alternative für Nussallergiker: „Er ist milcheiweißfrei, glutenfrei und lactosefrei und daher bei den gängigen Unverträglichkeiten gut einsetzbar.“

Erbsendrink

Der Erbsendrink sieht leicht gräulich aus, hat eine sehr cremige Konsistenz und einen etwas gewöhnungsbedürftigen Geschmack, der an Gras erinnert. Mit acht Gramm pro Glas enthält er genauso viel Protein wie Kuhmilch.

Achten Sie darauf, dass es eine natürliche Variante ist. Ingo Froböse: „Aromazusätze und Emulgatoren gehören nicht in einen gesunden Drink, auch wenn sie vordergründig unbedenklich scheinen. Lecithin wird z. B. häufig aus gentechnisch veränderten Pflanzen gewonnen.

Bei Allergien und Unverträglichkeiten ist diese Milch aber eine gute Alternative.“

Cashewdrink

Die Alternative aus Cashewnüssen hat einen entsprechend nussigen Geschmack, wenig Kalorien und enthält viel Calcium und Vitamin D. „Allergiker sollten vorsichtig sein, für alle anderen ist sie unbedenklich.

Cashews sind nährstoffreich und regelrechte Gute-Laune-Früchte, da sie helfen, das Glückshormon Serotonin aufzubauen.“

Haferdrink

Haferdrink hat eine milde Süße und schmeckt minimal nach Hafer. Der Drink ist reich an Ballaststoffen und Beta-Glucan, einem Ballaststoff, der den Cholesterinspiegel senken und den Darm unterstützen kann.

„Haferdrinks gehören zu den bekömmlichsten Milchersätzen. Besonders gut ist, dass sie zu 15 Prozent aus Vollkornhafer bestehen und meist aus regionalem Anbau stammen“, sagt der Experte.

Aber: für Diäten sind Haferdrinks eher ungeeignet, da der Kaloriengehalt tendenziell höher ist als bei den anderen. Achten Sie auf die zuckerfreien Varianten.

Hanfdrink

Hanfdrinks sind beige, cremig und erinnern vom Geschmack extrem an Hülsenfrüchte. Das Getränk ist reich an Nährstoffen wie Eiweiß, Mineralien, Vitaminen und Protein. „Es sind viele gute Fette (z. B. Omega 3) und wenig schlechte Fette enthalten, schon 0,5 l decken den Tagesbedarf an Omega -3-Fettsäuren“, so Froböse.

Allerdings enthält der Hanfdrink auch mehr Kalorien als die anderen veganen Milchalternativen.

Themen: Essen und Trinken Gesundheit & Lifestyle Vegetarisch & Vegan
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