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Oder ein Wildschwein, Bär und Co.

Was mache ich, wenn mir ein Wolf begegnet?

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In Niedersachsen ist einer Frau beim Spaziergang mit ihrem Hund ein Wolf begegnet. Selbst Schreien und das Bellen vertrieb das Wildtier nicht. Die Situation hätte gefährlich enden können und solche Szenen gibt es immer wieder. Wölfe, Wildschweine, Schwäne oder Kühe, die Menschen näher kommen, als es ihnen lieb ist.

Die meisten Wildtiere sind scheu. Sie trauen sich erst gar nicht in die Nähe von Menschen, beruhigt Eckhard Wiesenthal, Biologe und Vorsitzender des Deutschen Wildgehege-Verbands.

Vorausgesetzt, kein Mensch gibt ihnen etwas zu fressen. „Auf gar keinen Fall dürfen Wildtiere gefüttert werden!“, warnt der Experte. Sonst verlieren die Tiere ihre Scheu und greifen auch mal Menschen an, wenn sie von diesen nichts zu essen bekommen.

Aber wie reagiert man eigentlich richtig, wenn man auf Tiere in Angriffslaune trifft?

Wolf

In der Regel halten Wölfe ausreichend Distanz zum Menschen. In der Paarungszeit zwischen Februar und März kommen die Tiere aber auch mal in die Nähe von Menschen. Aber: Wölfe sind scheue Tiere und flüchten normalerweise, wenn sie Sie bemerken.

Wenden Sie den Blick nicht ab, schauen Sie ihm aber auch nicht direkt in die Augen. Gehen Sie langsam weiter. Wer einem Wolf gegenübersteht, sollte nicht wegrennen. Ähnlich wie Hunde halten Wölfe den Menschen sonst für ein flüchtendes Beutetier.


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Die einzigen Angriffe in Europa kamen in Zusammenhang mit Tollwut vor, Deutschland gilt aber als tollwutfrei. Sollte Ihnen dennoch ein aggressives Tier begegnen, gilt: groß machen, langsam zurückziehen.

Wer einen Wolf gesehen hat, sollte dies immer der Behörde, zum Beispiel der Polizei, melden.

Bär

Wenn Sie auf einen Bären treffen sollten, gilt: Nicht rennen oder auf Bäume klettern, sondern stehen bleiben.

Langsam die Arme heben und rückwärts gehen. Um sie von vornherein fernzuhalten: Seien Sie in Bärengebieten immer laut (Schreien, Pfeifen, Klatschen).

Bei einem Angriff von Grizzlys oder Braunbären kann es helfen, sich tot zu stellen. Legen Sie sich auf den Bauch und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen.

Kuh

Auch Kühe können gefährlich werden. Größte Vorsicht ist geboten, wenn die Kuh ihr Kalb in der Nähe hat (Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Auch Kühe können gefährlich werden. Größte Vorsicht ist geboten, wenn die Kuh ihr Kalb in der Nähe hat (Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Kühe sind Fluchttiere und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Machen Sie keine schnellen Bewegungen oder lauten Geräusche (auch kein „Muh“!). Und: Kühe mögen keinen direkten Augenkontakt! Größte Vorsicht ist geboten, wenn die Kuh ihr Kalb in der Nähe hat.

Spannt sich das Tier an, senkt den Kopf oder scharrt mit den Hufen, sollten Sie sich nur noch langsam bewegen. Am besten rückwärts, bis sie aus dem Sichtfeld sind.

Schwan

Schwäne greifen nur in der Brutzeit (ab März) an. Sonst sind sie selten aggressiv. Halten Sie Abstand zu den Tieren und schwimmen Sie langsam weiter.

Fühlen sich Schwäne angegriffen, fauchen sie, schlagen mit den Flügeln oder plustern sich auf. Imitieren Sie den Schwan, machen Sie sich ebenfalls groß – und treten Sie dann den Rückzug an.

Wildschwein

Besonders gefährlich sind Wildschweinmütter, die mit ihren Jungen unterwegs sind. Waldbesucher könnten zu jeder Jahreszeit solchen Familien begegnen.

Wer auf ein Wildschwein trifft, sollte erst einmal stillstehen, leise sein oder sich hinter einem Baum verstecken. Wildschweine können nämlich schlecht sehen! Drängen Sie das Tier niemals in die Enge, sondern sorgen Sie dafür, dass es einen Fluchtweg hat.

► Bevor ein Wildschwein angreift, beginnt es zu schnauben oder die Zähne aufeinander zu schlagen. Treten Sie dringend den Rückzug an, aber machen Sie sich nicht klein. Melden Sie verletzte Tiere der Polizei – sie greifen immer wieder an.

Füchse

Füchse sind harmlos, wenn sie nicht krank sind. Die Tollwut gibt es in Deutschland zwar nicht mehr, aber manche Füchse leiden an Räudemilben. Diese Krankheit ist auch für Menschen und insbesondere für Hunde ansteckend.

Also: Abstand halten, zurückweichen und Hunde an die Leine nehmen. Zu erkennen sind erkrankte Füchse daran, dass ihr Fell fürchterlich aussieht und die Tiere verletzt sind. Informieren Sie den zuständigen Jäger, damit er sich um das Tier kümmert.

Greifvogel

Zwischen Mai und Juli greifen Mäusebussarde immer wieder Menschen an, um ihr Nest am Waldrand zu verteidigen (Foto: picture alliance / blickwinkel/A)
Zwischen Mai und Juli greifen Mäusebussarde immer wieder Menschen an, um ihr Nest am Waldrand zu verteidigen (Foto: picture alliance / blickwinkel/A)

Besonders Mäusebussarde greifen immer wieder Menschen an, um ihr Nest zu verteidigen. Meiden Sie zwischen Mai und Juli Gefahrengebiete (z. B. an Waldrändern).

Bussarde suchen sich stets die höchste Stelle aus. Schützen Sie Ihren Kopf mit einer Mütze oder den Händen. Gehen Sie zudem in die Richtung, aus der Sie gekommen sind – denn dann entfernen Sie sich wieder von der Stelle, die der Vogel offenbar verteidigen will.

Hirsche

Ein Hirsch ist vor allem in der Brunstzeit von September bis Oktober gefährlich. Dann gilt: Distanz wahren und sich an einen sicheren Ort zurückziehen.

Am besten ist, die Tiere erst gar nicht aufzuscheuchen. Wichtig ist: Hunde anleinen! So können Menschen verhindern, dass die Tiere sich erschrecken und gefährlich werden.

Waschbären

Waschbären greifen nur an, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlen. Ihre Bisse sind sehr schmerzhaft.

Menschen sollten sich ihnen deshalb erst gar nicht nähern und auf gar keinen Fall Fluchtwege blockieren.

Dachse

Die Tiere klingen gefährlicher, als sie sind. Sie schnaufen und grunzen ziemlich ungehemmt, wenn sie auf Nahrungssuche sind.

Tipp: Nicht erschrecken, sondern Ruhe bewahren. Denn wer das Tier einfach in Ruhe lässt, hat nichts zu befürchten.

Themen: Gesundheit & Lifestyle Tiere & Pflanzen Wildschweine Wolf
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