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Kein Zwang und besser im Liegen

Coronavirus-Schnelltest für Laien kann für Kinder problematisch werden

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Es kribbelt und brennt etwas. Wenn Eltern ihren Kindern für einen Corona-Selbsttest den Tupfer in die Nase schieben, sollten sie sehr behutsam vorgehen - und im Zweifel die Prozedur lieber abbrechen.

Alle bisher zugelassenen Coronavirus-Schnelltests für Laien verlangen einen Abstrich in der Nase. Auch wenn der Tupfer nur wenige Zentimeter ins Nasenloch hinein geführt werden muss, kann das unangenehm sein – besonders für Kinder.

„Selbst wir in der Praxis haben da manchmal Probleme und für Eltern wird das in vielen Fällen sehr schwierig und manchmal gar nicht möglich sein, weil die Gegenwehr zu groß ist“, sagt der Berliner Kinderarzt Jakob Maske. Das erhöhe auch die mögliche Fehlerquote bei den Selbsttests.

Wichtig ist aus seiner Sicht: Wenn das Kind sich sehr wehrt, sollte man von dem Abstrich absehen.

Im Liegen eventuell angenehmer

„Wir machen den Abstrich manchmal im Liegen, weil es für die Kinder so angenehmer ist“, sagt Maske. Neben der richtigen Technik ist bei Kindernasen besondere Vorsicht beim Einführen geboten. „Man kann, gerade bei Infekten, wo die Schleimhaut sowieso so empfindlich ist, schnell Nasenbluten auslösen – das ist nicht schlimm in der Regel, versetzt Eltern aber oft in Panik“, sagt der Kinderarzt.


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Maske ist Sprecher des Berliner Landesverbandes im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Das Testen von Kindern durch ihre Eltern daheim sieht er kritisch. „Tatsächlich sind wir überhaupt nicht dafür, dass Kinder zuhause getestet werden – vor allem, wenn sie kleiner sind.“

Kinder vielleicht selbst machen lassen

Man sollte einfühlsam und geduldig sein, empfiehlt der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg allen Eltern für den Abstrich. Manchmal hilft es, dem Nachwuchs den Tupfer zu überlassen. „Kinder machen den Abstrich durchaus auch selber“, sagt der Mediziner. Da müsse man aber schauen, ob sie es korrekt machen.

Er persönlich würde Kinder nicht durch die Nase abstreichen, sagt er. Aus seiner Erfahrung heraus könne man das bei ihnen sehr gut im Rachen machen. Angenehm ist aber auch das nicht, denn dabei löst man einen Würgereiz aus. Dazu kommt, dass die Selbsttests, die bisher eine Sonderzulassung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erteilt bekommen haben, nach Angaben der Behörde allesamt einen Abstrich aus der Nase vorsehen.

Ob bei der Behörde bereits Anträge von Herstellern eingegangen sind, deren Selbsttests andere Arten der Probenentnahme – etwa durch Gurgeln oder Spucken – vorsehen, dazu gibt das BfArM keine Auskunft. Es sei aber kein Ausschlusskriterium, stellt ein Sprecher klar.

Ausschlaggebend ist nur, dass sie die Mindestkriterien in Hinblick auf die Testgenauigkeit erfüllen, die das zuständige Paul-Ehrlich-Institut stellt. Und – das wiederum prüft das BfArM vor der Sonderzulassung unter anderem – ob die Selbsttests von medizinischen Laien verlässlich angewendet werden können.

Themen: Coronavirus Gesundheit & Lifestyle Kinder Schnelltest
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