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„Ich musste auch weinen“

Luna Wedler spielt in Instagram-Serie „Ich bin Sophie Scholl“

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In ganz Berlin war Luna Wedler (21) vor drei Jahren „Das schönste Mädchen der Welt“. So der Titel der Teenie-Komödie über einen Klassenausflug in die Hauptstadt. Nun weilt die gebürtige Schweizerin wieder an der Spree, um die letzten Szenen der Serie „Ich bin Sophie Scholl“ zu drehen.

In der neuen Instagram-Serie wird so getan, als wäre Sophie Scholl eine Bloggerin. B.Z. sprach mit Luna Wedler:

B.Z.: Was ist das Besondere an dem neuen Format?

Luna Wedler: Wir erzählen die letzten zehn Monate von Sophie Scholl, und zwar in Echtzeit, als hätte sie damals Instagram gehabt. Auf diese Weise sind wir ganz nah am Zuschauer, vor allem an der jüngeren Generation. Wir lernen dadurch ihren Alltag kennen, auch die Leichtigkeit und ihren Humor. Denn die Widerstandskämpferin war auch eine ganz normale junge Frau mit vielen Facetten.

Am 22. Februar 1943 wurde Sophie Scholl von den Nazis enthauptet (Foto: SWR/BR/Sommerhaus/Rebecca Rütten)
Am 22. Februar 1943 wurde Sophie Scholl von den Nazis enthauptet (Foto: SWR/BR/Sommerhaus/Rebecca Rütten)

Das heißt, Sie in Ihrer Rolle als Sophie Scholl posten täglich Momente aus Ihrem Leben?

Ich selbst poste nicht, dafür ist ein Social-Media-Team zuständig. Wir haben aber schon so gut wie alles abgedreht. Es ist ein Drehbuch von 150 Seiten und ergibt einen normalen Spielfilm, der in drei Wochen entstanden ist. Bis zum 18. Februar 2022, der Tag ihrer Verhaftung, wird dann täglich etwas gepostet.

Und Sie halten dabei immer das Smartphone hoch?

In Wirklichkeit war das eine Kamera, die ich mit einem Stick in der Hand halte, während ich den Akku um den Bauch geschnallt trug. Anfangs war das schwierig, weil man kein Gegenüber hat, sondern die Kamera dein Spielpartner ist.

Haben Sie dadurch über Sophie Scholl etwas erfahren, was Sie vorher nicht wussten?

Ja, ganz viele Sachen. Ich wusste nicht, dass sie zuerst dem „Bund Deutscher Mädel“ angehörte und auch sehr religiös war. Wir hatten ganz viel Material, vor allem dieser intensive Briefwechsel mit ihrem Verlobten Fritz Hartnagel. Das war so ein Geschenk und man muss sich mal vorstellen, dass es damals nur Briefe gab. Da war nichts mit schnell mal anrufen oder eine Nachricht per Whatsapp schreiben.

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Regisseurin Suli Kurban (l.) und Luna Wedler (Sophie Scholl) bei der Besprechung des Drehbuchs (Foto: SWR/BR/Sommerhaus/Rebecca Rütten)

Wie nah ist Ihnen deren Geschichte emotional gegangen?

Ich bin jetzt 21, also genau so alt wie Sophie Scholl, als sie hingerichtet wurde. Das ist unglaublich unfair und berührt mich oft so sehr, dass ich auch weinen musste. Am krassesten war der Tag, als wir am Originalschauplatz der Münchner LMU drehten. In dem Lichthof der Uni warf sie die Flugblätter herunter. Ich stand da morgens erst mal zehn Minuten, um mir das vorzustellen.

Wo wurde „Ich bin Sophie Scholl“ hauptsächlich gedreht?

Obwohl es gar nicht in Berlin spielt, haben wir fast nur hier gedreht. Es ist ein historischer Stoff, für den von den Kulissen bis zu den Kostümen alles bis ins kleinste Detail durchdesignt wurde. Hauptsächlich waren wir in einem Haus, in dem die Inneneinrichtung nachgebaut wurde. Aber wir drehten auch Außenszenen in einem schönen alten Zug in Schöneweide.

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Luna Wedler ist als nächstes in Christian Schwuchows „Je suis Karl“ über eine rechsradikale europäische Jugendbewegung zu sehen (Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

In Berlin haben Sie auch „Das schönste Mädchen der Welt“ gedreht. Sind Sie gern hier?

Berlin und ich – das ist ein bisschen wie eine Hassliebe. Ich liebe Berlin als Stadt, ich bin aber auch froh, wenn ich nach drei Tagen wieder gehen kann. Berlin ist sehr anstrengend und groß. Wenn man dort nicht aufgewachsen ist, überfordert einen das. Und wenn man noch nicht so viele Leute kennt, fühlt man sich auch schnell sehr einsam.

Themen: Instagram Kultur und Leute
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