Direkt zum Inhalt wechseln
LIVE Neue Nachricht im Liveticker
Letzte Ruhe am Seddiner See

Beisetzung von Ben Wagin – Abschied vom Papst der Bäume

Bild konnte nicht geladen werden

Die Sonne lachte, Wolken zogen, Vögel zwitscherten und die Luft war ganz mild. In dieser Stimmung wurde gestern Ben Wagin von rund 100 Freunden und Weggefährten zu Grabe getragen.

Der Aktionskünstler und Baumpate war am 28. Juli im Alter von 91 Jahren in Berlin gestorben. Seinem Wunsch gemäß, fand er seine letzte Ruhe in der Natur, auf dem idyllischen Friedhof Kähnsdorf am Seddiner See (Potsdam-Mittelmark). Umrahmt von seinen eigenen Kunstwerken („Werde Mensch“) fand eine kleine Trauerfeier statt.

Bild konnte nicht geladen werden
Ben Wagin (1930 – 2021) kam 1957 zum Kunststudium nach Berlin, engagierte sich für die Natur und gegen Gewalt und Krieg​ (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Im Schatten von vier schönen Birken, trug der Schauspieler Herrmann Treusch (83) eine literarische Kollage für seinen Freund vor („Mein Ben, du lebst“).

Grünen-Politiker Michael Cramer (72) erinnerte an Ben Wagins unbeirrbares Engagement. Cramer: „Hanna-Renate Laurien hatte einst über ihn gesagt, Ben Wagin sei einer dieser verrückten Typen, die Berlin braucht, wie die Luft zum Atmen. Und sie hatte recht.“

Bild konnte nicht geladen werden
Der Regierende schickte einen Kranz mit weißen Rosen​ (Foto: Olaf Selchow)

Enge Freunde ließen den schlichten Holzsarg, den zwei aufgemalte Ginkgo-Blätter schmückten, in den märkischen Sand hinab. Eine Schweigeminute folgte und zwei Täubchen flatterten durch die Äste der Birken.

Der Regierende Bürgermeister hatte einen Kranz geschickt. Bens Freunde warfen dem Künstler Sonnenblumen und Ginkgo-Blätter ins Grab. In Kürze wird ein Ginkgo – Ben pflanzte rund 50.000 davon in ganz Europa – dort wachsen, wo Ben Wagin ruht.

Bild konnte nicht geladen werden
„Werde Mensch“. Ein roter Koffer, an den Innenseiten verspiegelt. Das Kunstwerk schuf Ben Wagin kurz vor seinem Tod​ (Foto: Olaf Selchow)
Bild konnte nicht geladen werden
Das Plakat erinnert an den Weltbaum am Siegmunds Hof, den Ben 1975 als eines der ersten großen Wandbilder in Berlin schuf​ (Foto: Olaf Selchow)

Die Trauerfeier schloss mit guten Gesprächen und dem, was Ben Wagin seinen Gästen stets anbot: selbst gebackenen Streuselkuchen und Keksen in Form von Ginko-Blättern.

Themen: Ben Wagin Berliner Promis Kultur und Leute
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.