Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (55, SPD) hat sich in die Debatte um zu hohe Mieten eingeschaltet, lobt seine Landesregierung.
von Nadja Aswad
„Der wirksamste #Mietendeckel ist der Wohnungsbau“, schrieb er auf Twitter.
Was macht Hamburg besser?
Die Erfolgsbilanz des Senats der Hansestadt (1,8 Millionen Einwohner): „In Hamburg haben wir seit 2011 den Bau von über 100.000 neuen Wohnungen genehmigt, davon 25.000 geförderte Wohnungen.“ Jedes Jahr kämen 10.000 Wohnungsbaugenehmigungen dazu.
Doch genehmigte Wohnungen gibt es erst mal nur auf Papier. In der Realität sieht die Bilanz so aus: Zwischen 2011 und 2019 wurden in der Hansestadt 65.545 Wohnungen fertiggestellt – rund 65,5 Prozent!
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Dennis Thering (37, CDU), Oppositionsführer im Hamburger Rathaus, sagt: „In Hamburg läuft es nicht mehr rund, zu viele Umweltauflagen von Rot-Grün machen Bauen und Wohnungen auch hier immer teurer.“
Therings trockenes Fazit: „In Genehmigungen kann man nicht wohnen.“
Laut einer Erhebung von „Immoscout24“ zahlen Wohnungssuchende in Hamburg inzwischen 33,1 Prozent ihres monatlichen Einkommens für die Kaltmiete.
► Aber: Weil der Wohnraum so begehrt ist, geht man in Hamburg innovative Wege. Derzeit wird die A7 im Westen der Stadt auf 2,2 Kilometern „überdeckelt“, Gesamtkosten: 790 Millionen Euro. So will man Lärm reduzieren und gleichzeitig Platz schaffen. Geplant sind rund 3000 Wohnungen und viel Grün (27 Hektar) – ab 2028.
Zum Vergleich: In Berlin (3,7 Millionen Einwohner) genehmigten die Behörden vergangenes Jahr 20.459 Wohnungen – 9,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit sanken die Zahlen das vierte Jahr in Folge!