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In Berge (Prignitz)

Waffen bei Zoll-Razzia gefunden – Spürhunde und Drohne im Einsatz

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Sie kamen mit einem Großaufgebot und fanden große Mengen an Munition und Waffen! 150 Beamte von Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und Bundespolizei durchsuchten am Donnerstag den Hof von Martin L. (51) in der 800-Seelen-Gemeinde Berge in der Prignitz.

Von Axel Lier, Matthias Lukaschewitsch und Sven Meissner

Offenbar hat der Silberschmied, der aus Tettnang am Bodensee stammt, auf dem Dreiseithof im Nordwesten Brandenburgs ein hochgefährliches Depot angelegt!

Wie die B.Z. erfuhr, stellten die Fahnder bei dem Familienvater (vier Kinder) 6000 Schuss Munition – unter anderem für ein Sturmgewehr – und diverse Waffen sicher! Außerdem mussten Kampfmittelräumer eine Granate entschärfen.

Der Zoll hatte Hinweise darauf, dass der Beschuldigte sich ein AK-47-Sturmgewehr besorgt hatte“, so Obertsaatsanwalt Andreas Pelzer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Neuruppin. Die Waffe wurde allerdings zunächst nicht gefunden.

Auch ein Spürhund war am Donnerstagmorgen im kleinen Ort Berge in der Prignitz im Einsatz (Foto: Sven Meissner)
Auch ein Spürhund war am Donnerstagmorgen im kleinen Ort Berge in der Prignitz im Einsatz (Foto: Sven Meissner)

Martin L., der sich und seine Familie komplett selbst versorgt, soll nach B.Z.-Informationen seit 1997 Waffen sammeln, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.

Gegen ihn wurde im Jahr 2015 schon einmal polizeilich ermittelt. Nach einer Anzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Gewaltstraftaten (§ 126 Strafgesetzbuch). Das Verfahren wurde aber eingestellt. Im Ort scheint der Waffensammler L. fest verankert. Er ist Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Seine Kinder besuchen ein Gymnasium.

„Der Tatverdächtige zeigte sich bei den Maßnahmen kooperativ“, so Christian Lanninger, Sprecher des Zollfahndungsamtes. Die Polizei nahm ihn zur Vernehmung mit aufs Revier. Festgenommen wurde er aber nicht.

Warum L. das Waffen- und Munitionsdepot angelegt hat, wird noch ermittelt. Über eine mögliche Verbindung zu den sogenannten „Reichsbürgern“ gab es zunächst keine Angaben.

Themen: Prignitz Razzia
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