Heftige Proteste am Flughafen Schönefeld gegen eine Abschiebung! In der Nacht zu Donnerstag demonstrierten Hunderte Menschen gegen die Abschiebung von Asylsuchenden nach Afghanistan.
Die Aktivisten blockierten erst die Straße zum Flughafen, dann versammelten sie sich vor dem Terminal 5. Dabei kam es zu Rangeleien zwischen Abschiebegegnern und Polizisten.
Zu der Demo hatte der Flüchtlingsrat Brandenburg aufgerufen. Angemeldet waren laut Polizei 50 bis 75 Personen. Tatsächlich erschienen rund 350 Abschiebegegner. Redner kritisierten, durch Abschiebungen nach Afghanistan würden Menschenrechte mit Füßen getreten.
Laut Polizei gab es keine Festnahmen. Nur vereinzelte Platzverweise. Auf Fotos ist zu sehen, wie Polizisten und Demonstranten aneinandergeraten.
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Das Flugzeug der spanischen Charterfluggesellschaft „Privilege Style“ konnte schließlich gegen 21.30 Uhr starten und landete Donnerstagmorgen in Kabul. An Bord: 20 Männer aus Afghanistan, die in Deutschland um Asyl baten. Es war die 38. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016.
Grüne und Linke kritisierten Berlins Innensenator Andreas Geisel (55, SPD) scharf, sprachen bereits von Koalitionskrach. Offenbar zu Unrecht. Geisel ließ am Donnerstag mitteilen, dass Berlin an der Abschiebung gar nicht beteiligt war. Organisiert hatte den Flug das Land Brandenburg.