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Berlins ältester Taxifahrer

Von Ruhestand will er nichts wissen! Ich bin 80 und fahre noch Taxi

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Andere in seinem Alter sind schon längst in Rente. Hans-Joachim Schulz sitzt immer noch am Steuer seiner Droschke und kutschiert Fahrgäste quer durch die Stadt. Er ist 80 und Berlins ältester Taxifahrer! Aufhören möchte er noch lange nicht ...

Der Taxi-Unternehmer aus Steglitz steht fünfmal in der Woche um 7.30 Uhr auf, arbeitet Vollzeit. „Ich fahre leidenschaftlich gerne Auto. Es macht einfach Spaß. Ich brauche das“, sagt er. Seit 44 Jahren fährt Schulz inzwischen Taxi. Bei ihm im Wagen saßen auch Prominente wie der legendäre Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke (1929-2005).

Auf seinen Beruf ist der gelernte Zimmermann und Ur-Kreuzberger stolz: „Ich habe damals noch 650 Straßen auswendig gelernt. Das muss ein Taxifahrer heute nicht mehr. Dafür brauche ich nie ein Navi.“

Seine Frau würde sich wünschen, dass er ab und zu einen Gang zurückschaltet. Doch einfach in den Ruhestand gehen, das kommt für ihn nicht in Frage.

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Auszeit: Zum Mittag gönnt sich der Taxi-Unternehmer einen Kaffee und Kuchen (Foto: christian lohse)

Viele seiner jüngeren Kollegen haben in der Corona-Krise aufgegeben. Ende 2019 waren beim Berliner Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten 8044 Taxen gemeldet, ein Jahr später nur noch 7020. Die Zahl der Taxi-Unternehmen sank in diesem Zeitraum von 2889 auf 2555.

Schulz will weitermachen, so lange er fit ist: „Ich kann nicht wie andere den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Vielleicht sitze ich in anderthalb Jahren nicht mehr im Taxi. Vielleicht fahre ich da Krankentransport.“

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Er ist fit wie ein Turnschuh, kickt einmal die Woche in Britz (Foto: Charles Yunck)

Neben dem Taxi ist Fußball seine große Leidenschaft. Mit seinen 80 Jahren steht er immer noch als Verteidiger auf dem Platz seines Jugendvereins Stern Britz.

Da der Verein keine Ü-60 Mannschaft hatte, gründete Schulz mit seinen Fußball-Kollegen vor einigen Jahren den „DJK Schwarz Weiß Neukölln“. Einmal die Woche Training, ab und zu Ligaspiele. Viele seiner Kicker-Kameraden sind zwanzig Jahre jünger. Trotzdem flitzt Addi, so nennen sie ihn, mit dem Ball an ihnen vorbei: „Wenn die alle so langsam sind, kann ich nichts dafür.“

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1992: Beim Taxiball im Palais am Funkturm gewann Schulz (2. v. li.) ein Taxi. Der Axel-Springer-Verlag verloste es mit Daimler. Der damalige B.Z.-Chefredakteur Claus Larass gratulierte (Foto: christian lohse)

Fürs Fitsein im Alter hat Schulz einen Tipp: „Alles das, was man gerne macht, sollte man ausüben. Wir haben nur ein Leben, und das sollten wir in vollen Zügen ausleben.“

Ein Taxifahrer aus Lissabon war übrigens noch mit 97 unterwegs. Die 17 Jährchen schafft Addi bestimmt auch!

Themen: Berlin Verkehr Senioren Taxi Taxifahrer
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