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Meinung

Hochhäuser und Autoverbot werden den Kutschi nicht retten

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Das hätte ich nicht gedacht, dass der Kurt-Schumacher-Platz noch mal Wahlkampf-Thema wird. Samstag war Bettina Jarasch, die Spitzenfrau der Grünen, dort, um Werbung für eine autofreie Lösung auf dem Verkehrsknotenpunkt in Reinickendorf zu machen.

Ein weiterer Vorschlag, um diesen irgendwie verlorenen Ort noch zu retten. Ich hatte bereits Anfang des Jahres an dieser Stelle darüber geschrieben, wie ich diesen Platz doch als ungemütlich und runtergekommen empfinde. Genau genommen ist der Platz eher eine große Kreuzung mit U-Bahnanschluss.

Mit der Schließung des Flughafens scheint nun Bewegung in die Sache zu kommen. Auf den angrenzenden Flugfeldern sollen 6000 Wohnungen gebaut werden, der Kurt-Schuhmacher-Platz wäre dann so was wie das Eingangstor zu dem neuem Viertel. Aber bitte nicht in diesem Zustand, meinen die Planer!

Und damit gehen die Pläne auch gleich durch die Decke. Eine Machbarkeitsstudie sieht vor, das Einkaufscenter „Clou“ abzureißen und auf dem Platz zwei bis drei Türme zu errichten, die sich mit jeweils stattlichen 82, 71,5 und 60 Metern in die Höhe schrauben. Parallel sollen die kreuzenden Straßen zurückgebaut werden, damit Fußgänger leichter über die Kreuzung kommen und Radfahrer Vorfahrt haben. Alles in allem ein Platz mit Signalwirkung, der dann Teil des neuen Schuhmacher-Quartiers sein soll.


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Nun ist es leider so, dass schon viel geplant worden ist. Und ich befürchte, dass die Umwandlung des Tegel-Airports in einen Forschungs- und Industriepark mit Heidelandschaft und Wohnviertel so viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen wird, dass für den „Kutschi“ – wie der Platz ja liebevoll begannt wird – nichts mehr übrig bleiben wird.

Ist auch nicht schlimm. Hochhäuser an dieser Stelle sind überflüssig und ein Autoverbot, wie es die Grünen denken, wird noch mehr Stau produzieren als weniger. Dem Kutschi ist eben nicht so leicht zu helfen.

Themen: Bettina Jarasch Grüne Berlin
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