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Nach Saufgelagen und Gewaltexzessen

James-Simon-Park nun abgesperrt – Polizei mit Großaufgebot vor Ort

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Ab 20 Uhr ist der illegale Feier-Hotspot an der Spree dicht. Die Polizei kontrolliert mit Booten und Einsatzhundertschaften.

Stephan von Dassel (54, Grüne), Bezirksbürgermeister von Mitte, reicht es. Der James-Simon-Park gegenüber der Museumsinsel, in der Pandemie illegale Party-Location für Hunderte junge Leute, wird abends gesperrt! Mit der Maßnahme reagiert der Bezirk auf Saufgelage und Gewaltexzesse, die die Polizei seit Wochen in Atem hält.

Erst am vergangenen Wochenende kam es zu schweren Auseinandersetzungen bis in die frühen Morgenstunden: Beamte wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, als sie den kleinen Park, in dem bis zu 2500 Besucher feierten, räumen wollten. 19 Polizisten wurden verletzt.

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Am Donnerstag durften Personen ohne Alkohol noch hinein. Am Freitag dann ab 20 Uhr nicht mehr (Foto: Spreepicture)

Jetzt greift von Dassel durch. Bereits am Mittwochabend twitterte er: „Ab 20 Uhr ist der Aufenthalt im James-Simon-Park nicht mehr gestattet. Die in den S-Bahnbögen am Park ansässigen Gaststätten sind dringend gebeten worden, keinen Außerhausverkauf von Alkohol vorzunehmen.“

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Polizisten erklären einigen Jugendlichen am Donnerstagabend die Situation (Foto: Spreepicture)

Seit Freitag 0 Uhr gilt die Verfügung, wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von 25 Euro oder mehr rechnen. Ein Zaun ist zunächst nicht geplant. Von Dassel: „Das ist das aller-, allerletzte Mittel.“ Aber klar sei: „Was sich da abgespielt hat in den letzten Wochen und Monaten, kann nicht zum Dauerzustand werden.“


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Schon Donnerstagabend fuhr die Polizei drei Einsatzhundertschaften und Diensthunde auf, Wasserschutzpolizei patrouillierte auf der Spree, am Eingang zum Park standen Polizisten, ließen niemanden mit Alkohol in die Grünanlage.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte, dass der Bezirk endlich seiner Verantwortung gerecht werde. Laut Sprecher Benjamin Jendro ist es allerdings nicht Aufgabe der Polizei, diese Regeln dort dauerhaft zu kontrollieren.

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Auch ein Polizeiboot unterstützt die Arbeit Beamten auf der Spree (Foto: Michael Körner)

CDU-Fraktionschef Burkard Dregger (57) warnte vor Schnellschüssen: „Wie viele Grünanlagen will Herr von Dassel noch sperren, in die Party-Besucher dann abwandern könnten?“ Und für FDP-Innenexperte Paul Fresdorf (44) ist die Maßnahme eine „Kapitulation gegenüber den Chaoten“.

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Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (54) (Foto: picture alliance/dpa)

Donnerstagabend erklärte der Bezirk Mitte noch mal: „Bei Konflikten wirkt der massive Alkoholkonsum wie ein Brandbeschleuniger und wird zum Problem, mit dem der Bezirk nicht allein gelassen werden darf.“

Das sagen Berliner zur Absperrung:

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Lenny Borquez (41), Betriebsleiter des „Palladium“ direkt am James-Simon-Park: „Die Clubs müssen dringend wieder geöffnet werden, dann haben die jungen Leute wieder Orte, an denen sie sich ausleben können. Dass wir keinen Alkohol für den Außerhaus-Verkauf ausschenken dürfen, schadet unserem Geschäft. Nur mit dem Verkauf von Cola machen wir keinen Umsatz“ (Foto: Olaf Selchow)
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Studentin Emily (21) aus Mitte mit Freund Alex (27): „Ich finde es schon sehr extrem und drastisch, den Park ab 20 Uhr komplett zu schließen. Vielleicht wäre man besser damit gefahren, erst mal nur strenger den Alkoholkonsum zu kontrollieren“ (Foto: Olaf Selchow)
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Model Nils M. (21) und Hund Marshall: „Ich sehe es kritisch, dass der Park ab 20 Uhr geschlossen wird. Wenn man draußen alles verbietet, gehen die Leute rein und das ist für das Infektionsgeschehen nicht förderlich. Natürlich ist es nicht schön, wenn die Parks am nächsten Morgen vermüllt sind, aber da muss es eine andere Alternative geben, als den Park einfach zu schließen“ (Foto: Olaf Selchow)
Themen: Berliner Polizei James-Simon-Park Stephan von Dassel
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