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Meinung

Haben wir keine anderen Probleme als breitbeinige Männer in Öffis? Gute Frage!

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Die zwei Berliner Studentinnen Elena Buscaino (26) und Mina Bonakdar (25) wollen breitbeinig und mit Sprüchen auf ihren Hosen ein Zeichen gegen dominante Männer in Bus und Bahn setzen. Manch einer oder auch manch eine fragt sich nun: „Haben die keine anderen Probleme?“

Eine gute Frage! Entlarvt sie doch, wie gering die Sensibilität bei dem Thema nach wie vor ist. Dabei ist es so bekannt, dass es dafür inzwischen einen eigenen Begriff gibt: „Manspreading“. Gegen dieses „Ausbreiten des Mannes“ gab es in Städten wie New York, Madrid oder Wien schon Kampagnen.

Auch wenn der Begriff bereits in die hippe Hauptstadt geschwappt ist, hat sich nicht viel geändert.

Als tägliche Nutzerin der U-Bahn fällt mir das vor allem dann auf, wenn man sich gegenübersitzt: Will ich mich setzen, stoße ich oft an die Knie des Mannes – und ernte einen bösen Blick. Noch schöner finde ich es, wenn meine Beine direkt vor seinen Weichteilen stehen.

Aber wo soll ich mit meinen Beinen sonst hin? An die Wand oder in den Gang? Warum? Nur damit er es möglichst komfortabel hat?


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Und hier sind wir beim Kern des Problems. Mann nimmt sich selbstverständlich so viel Komfort wie möglich, Frau hat sich anzupassen, es sei denn, sie spräche ihn aktiv darauf an. Das kann mit gegenseitiger Rücksichtnahme, die Öffis nun mal verlangen, nicht gemeint sein.

Aber die Anatomie! Nee, ist Unfug. Eine Blitzbefragung mir zweier vertrauter Männer zeigt: Mann kann die Beine zusammennehmen, ohne dass essentielle Teile beschädigt würden.

Und Frauen, die ihre Handtaschen auf den Sitz stellen (Fachbegriff „She-Bagging“)? Ja, auch die gibt es und ja, auch ich habe das schon gemacht. Weil ich es auch komfortabel haben wollte und „meinen Bereich“. Genauso unnütz.

Nehmen wir das „Riot Pant Project“ also zum Anlass, uns achtsamer und respektvoller zu verhalten – Frauen und eben auch Männer.

Themen: Berlin Verkehr
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