Sie sind flauschig und so niedlich. Doch sobald aus einem kleinen Küken ein stattlicher Hahn geworden ist, kann das zum Problem werden… Immer wieder brüten Berliner zu Hause auf eigene Faust befruchtete Bio-Eier aus. Offenbar ein Lockdown-Trend! Der Tierschutzverein für Berlin warnt davor.
Von M. FISCHER u. J. MALINOWSKI
In Europas größtem Tierheim leben bis zu 1300 Hunde, Katzen, Vögel, Nager, Amphibien – und in letzter Zeit auch immer mehr Hühner. „Seit dem ersten Lockdown kommt wöchentlich ein neues Huhn dazu“, sagt Tierpfleger Kay Kieselbach (29).
Manche zögen den Tieren Windeln an, um sie in der Wohnung halten zu können. Das ist streng verboten. Denn dafür sei Nutzgeflügel ungeeignet, so die Experten.
Das Hauptproblem: „Sobald die Hähne ausgewachsen sind, werden sie aggressiv und laut“, so Kieselbach.
Entweder sie werden ausgesetzt… wie kürzlich sechs kleine Küken, die Unbekannte in einem Karton auf dem Tierheimgelände deponierten.
Oder das Veterinäramt muss sie befreien… von Balkonen, aus Kellern oder Hinterhöfen. „Die Hähne sind verwahrlost, unterernährt und von Milben übersät“, sagt der Pfleger. „Sie sind nicht nur schwer zu vermitteln, sondern brauchen durch die Einzelhaltung auch viel Platz.“
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Der Tipp des Tierschutzvereins: Für zehn Euro kann man Hühner gechipt und geimpft adoptieren. Voraussetzung: ein Berechtigungsschein des Veterinäramts und ein tiergerechtes Zuhause.
Und natürlich das Versprechen, dass die Tiere nicht im Kochtopf landen …