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Coole Kiez-Projekte

Hier wird aus tristem Berliner Grau ein buntes Wow!

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Die Hauptstadt wird immer bunter! Ob am Alex, S-Bahnhof Marzahn oder auf einem grauen Wohnhaus in Schöneberg: Street-Artists verschönern die oft tristen Fassaden in Berlins Kiezen. Mit Pinsel, Farbeimern oder Spraydosen zaubern Künstler aus schmuddeligem Grau ein farbenfrohes Wow!

Wichtig zu wissen für Hobby-Künstler: Natürlich darf man nicht überall sprayen. Wer ungefragt eine Hauswand bemalt, begeht eine Sachbeschädigung, muss die Säuberung bezahlen und kann sogar im Gefängnis landen.

Anders im Mauerpark und anderen Graffiti-Locations. Dort stehen spezielle Wände für die Künstler bereit und man sprayt ganz legal. B.Z. stellt drei coole Kiez-Projekte vor.

► Marzahns trister S-Bahnhof sieht pink!

Pink ist das neue Schwarz. So lautet zumindest das neue Motto vom S-Bahnhof Marzahn. Graue und verdreckte Fassaden sollen hier nun der Vergangenheit angehören. Der Berliner Künstler Steven Karlstedt (36) darf sich im Rahmen des Konjunkturprogramms des Bundes für Bahnhöfe kreativ ausleben.

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Insgesamt muss Steven Karlstedt 400 Quadratmeter Fläche besprühen. „Dafür plane ich ungefähr 550 Spraydosen ein“, sagt er (Foto: Ufuk Ucta)

„Tatsächlich war ich überrascht, wie sehr ich mich bei meinen Entwürfen austoben durfte“, sagt er. „Mir gefällt das abstrakte Malen, das ich hier gut umsetzen kann.“

Zu Beginn habe sein Entwurf nur Blautöne vorgesehen, doch der Auftraggeber – die Deutsche Bahn – habe sich etwas mehr Farbe gewünscht.

„Ich habe mit acht weiteren Graffiti-Künstlern aus Marzahn gesprochen, die alle hier aufgewachsen sind“, so Karlstedt. „Gemeinsam haben wir dieses Konzept entwickelt.“

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Karlstedt malt gerne Marvel-Figuren. Der Black Panther oder in dem Fall Pink Panther hat es nach Marzahn geschafft (Foto: Ufuk Ucta)

Kulturstadträtin Juliane Witt (Linke) freut sich über den frischen Anstrich: „Hierbei handelt es sich um ein Perspektivprojekt. Auf dem Areal gegenüber wird ein großes Neubaugebiet entstehen.“ Witt betont: „Umso schöner, dass die Menschen dann nicht mehr auf die tristen Fassaden schauen müssen.“

► Hochhaus-Bauzaun am Alex wird zum bunten Kunstwerk

Gesprayt, gemalt oder beides: Berlins neueste Street-Art-Gallerie prangt auf einem Bauzaun am Alexanderplatz.

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„Ich wurde inspiriert durch meinen Vater, der gerne reflektierende Wasser-Oberflächen fotografierte. Für die Taube aus Chrom habe ich 10. Spraydosen verbraucht“, sagt „Kottitaube“ alias Tyll Jürgens (36) aus Lichtenberg (Foto: christian lohse)

Der „A-Fence“ bietet auf 160 Metern Platz für Kunstwerke von zehn internationalen Street-Art-Künstlern. Von quietschbunt bis pastellig verspielt ist viel dabei: eine Chrom-schillernde Taube, Frauengesichter zwischen Orchideenblüten, abstrakte Linien, die in den Raum reichen, Comic-Figuren oder eine dicke Biene verzaubern jetzt den Alex.

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Kiki (38) aus Russland und Rommy (34) aus Chile haben sich zusammengetan, um die weibliche Energie darzustellen (Foto: christian lohse)

Ein Jahr werden die Werke zu sehen sein. Die Arbeiten hinter dem bunten Zaun für das 130 Meter große Hochhaus laufen und werden bis 2025 dauern. Derzeit wird noch an der 19 Meter tiefen Baugrube gebuddelt.

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„Der Mensch tut so, als ob ihm die Welt gehört. Die vier Meter große Biene soll auf das Bienensterben aufmerksam machen“, sagt Künstler Coky One (35) (Foto: christian lohse)

Kuratiert wurden die Künstler von Dr. Diana Marossek. Sie hatten freie Hand bei der Gestaltung ihrer Motive unter dem Motto „Erblühen.“

► Fröhlich-Fassade für graues Wohnhaus in Schöneberg

Und dann die Hände (und Vögel und Blumen) zum Himmel … Mit wunderbar bunten Motiven hübschte die schwedische Künstlerin Emma Rytoft (38) das graue Wohnhaus am Bayernring 3/4 in Schöneberg auf. Die 1956 erbauten Häuser gehören zum Wohnungsunternehmen Heimstaden Deutschland.

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Das Heimstaden-Wohnhaus bekam einen knallbunt-fröhlichen Anstrich (Foto: Quelle: Emma Rytoft/Heimstaden)

Unter dem Motto „Make Room“ (Raum für alle) haben Emma Rytoft und ihr Team Teile der Hausfassade und die prägnanten Stützpfeiler großflächig bemalt. Die hellen, freundlichen Farben stimmen positiv.

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Emma Rytoft (38) malt ihre Motive mit Wandfarbe und Pinsel (Foto: Quelle: Heimstaden)

Und das gefiel besonders den Bewohnern: „Bereits im Entstehungsprozess kamen viele Mieter aus dem Haus auf uns zu und dankten uns dafür, dass wir ihr Wohnhaus bunter machen“, sagt Emma Rytoft, die in Berlin lebt.

Und bald soll es noch bunter werden: Aktuell sucht das Wohnungsunternehmen weibliche Kunstschaffende für die Fassadengestaltung von Wohnobjekten.

Themen: Bezirke Graffiti Ich & Berlin
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