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Vermisste Berliner Schülerin

Der Fall Rebecca und die rätselhafte Geschichte der lila Fleecedecke

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Seit dem 18. Februar 2019 fehlt von Rebecca Reusch jede Spur. Die Berliner Schülerin verschwand im Alter von 15 Jahren aus dem Haus ihrer Schwester Jessica und des Schwagers Florian R., der auch heute noch als tatverdächtig gilt.

Bei ihrem Verschwinden soll Rebecca neben einem roten Rucksack mit den Schulsachen, ihre beige-rosafarbene Handtasche und eine lilafarbene Fleecedecke dabeigehabt haben. Jetzt berichtet eine junge Frau in einem Podcast, eine solche Decke gefunden zu haben, 600 Kilometer von Berlin entfernt, in der Nähe von Aachen.

Die Berliner Polizei bekam einen Hinweis dazu. Auf DNA-Spuren untersucht wurde die Decke jedoch nie.

Mit einer solchen Decke soll Rebecca verschwunden sein (Foto: Polizei Berlin)
Mit einer solchen Decke soll Rebecca verschwunden sein (Foto: Polizei Berlin)

Zwei Journalistinnen haben für ihren Podcast „Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch“ 63 Wochen recherchiert, Hunderte Menschen befragt. Sie suchten Zeugen auf, die Rebecca gesehen haben wollen, durchforsteten Waldstücke, in denen Rebeccas Schwager Florian R. kurz nach dem Verschwinden gesichtet worden sein soll. Sie sprachen mit Ex-Freundinnen von R., die ihn u.a. als gewalttätigen Menschen beschrieben.

In der vorerst letzten Folge der achtteiligen Audio-Reportage sind sie Hinweisen nachgegangen, die seit der Veröffentlichung bei ihnen eingingen. Unter Dutzenden täglichen Nachrichten sei viel Obskures gewesen, berichten sie im Podcast. Aber auch einiges Gehaltvolles.

THW-Mitarbeiter durchsuchen ein Waldstück auf der Suche nach Rebecca
THW-Mitarbeiter durchsuchen ein Waldstück auf der Suche nach Rebecca (Foto: dpa) Foto: sab

Warum kümmerte sich keiner um das mögliche Beweisstück?

Unter anderem meldete sich eine Frau aus Würselen bei Aachen, Ann-Kathrin U. ­­­Sie behauptete, im Mai 2019, nachdem der Fall durch die Medien ging und Fotos der mit Rebecca verschwundenen Decke öffentlich waren, eine genau solche Decke bei einem Waldspaziergang entdeckt zu haben. Sie machte auch ein Foto davon.

Ann-Kathrin U. habe dann mit ihrem Vater, einem ehemaligen Kriminalinspektor, darüber gesprochen und der hätte ihr erzählt, die Decke dort schon Ende März gesehen zu haben. Anfangs habe daneben auch noch ein Tüte mit einem Pullover gelegen. Ihr Vater riet ihr, dem Berliner Landeskriminalamt Bescheid zu sagen. Man wisse ja nie.


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In Berlin habe man sich zwar dem Tonfall nach wenig begeistert gezeigt, aber gesagt, man würde sich kümmern. Als Ann-Kathrin U. die Decke ein halbes Jahr nach dem Verschwinden von Rebecca noch immer auf dem Waldboden liegen sah, fragte sie nochmals bei der Polizei nach. Dort hätte man ihr dann gesagt, man würde den Hinweis als nicht relevant betrachten.

Auch Rebeccas Familie habe das Angebot abgelehnt, die Decke nach Berlin zu schicken. Im Herbst 2020 schließlich lag an der Stelle, an der die Decke gelegen hatte, ein Stapel Baumstämme.

Warum sich um dieses mögliche Beweisstück niemand gekümmert hat? Ob noch ein Versuch gestartet werden soll? Antworten auf diese Fragen blieb die nun zuständige Berliner Staatsanwaltschaft bis jetzt schuldig.

Themen: Berliner Polizei Fall Rebecca
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