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Für 1,4 Millionen Wohnungen

Berliner Mietspiegel zeigt Preissteigerung

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Nach dem Aus für den Berliner Mietendeckel gibt es für 1,4 Millionen Berliner Wohnungen wieder einen Mietspiegel.

Verglichen mit der letzten Ausgabe von 2019 liegen die Werte durchschnittlich 1,1 Prozent höher, wie die Senatswohnverwaltung am Donnerstag mitteilte. Die Durchschnittsmiete beträgt demnach bei 6,79 Euro kalt je Quadratmeter, sieben Cent mehr als vor zwei Jahren.

Dem Zahlenwerk wurden diesmal keine Marktdaten, sondern der bundesweite Verbraucherpreisindex zugrunde gelegt. „Das Land nutzt durch die Veröffentlichung eines qualifizierten Mietspiegels konsequent den im Bundesrecht bestehenden Spielraum, um Mieterhöhungsmöglichkeiten zu begrenzen“, sagte Senator Sebastian Scheel (Linke).

Sebastian Scheel (45, Linke), Senator für Stadtentwicklung und Wohnen (Foto: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm)
Sebastian Scheel (45, Linke), Senator für Stadtentwicklung und Wohnen (Foto: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm)

Den Mietendeckel, mit dem der Senat die Mieten eingefroren hatte, hatte im April das Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt. Im Mietspiegel können Vermieter und Mieter nachsehen, welche Kaltmiete höchstens zulässig ist. Formell anerkannt haben den neuen Mietspiegel nur die Mieterverbände. Die Vermieter haben aber beratend mitgewirkt.

Vermieter können eine Mieterhöhung alternativ auch mit einem Gutachten oder drei vergleichbaren Wohnungen begründen. Immer wieder greifen Eigentümer den Mietspiegel gerichtlich an.

Die Spanne der ortsüblichen Vergleichsmiete reicht in der neuen Ausgabe je nach Lage, Größe und Ausstattung von 5,51 Euro je Quadratmeter in einfachen mittelgroßen Wohnungen in Nachkriegsbauten bis hin zu 13,03 Euro in jüngeren Häusern.


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Der Mietspiegel gilt nicht für Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Reihenhäusern. Ausgenommen sind auch Wohnungen, die seit 2018 bezugsfertig wurden, Sozialwohnungen sowie Unterkünfte mit WC außerhalb der Wohnung.

Im ersten Vierteljahr verlangten Berliner Vermieter nach einer Auswertung des Portals Immobilienscout24 durchschnittlich 13,76 Euro für Neubauwohnungen, im Bestand waren es 10,01 Euro. Die Nachfrage ist groß: Beim Angebot einer Bestandswohnung meldeten sich durchschnittlich 158 Interessenten pro Woche, im Neubau waren es 29.

Es werden wieder mehr Wohnungen inseriert

Seit dem Mietendeckel-Urteil werden wieder etwas mehr Berliner Wohnungen inseriert. Ob das den Wohnungsmarkt etwas entspanne, lasse sich aber noch nicht sagen, erklärte Immobilienscout24 am Donnerstag.

Eine Tendenz ist auch: Seit der Mietendeckel weg ist, verlangen Vermieter mehr. Durchschnittlich etwa 90 Cent oder sieben Prozent seien es pro Quadratmeter, so Immobilienscout24. Das Portal wertete nur seine eigenen Inserate aus. Nicht berücksichtigt sind etwa Wohnungen, die vor allem große Vermieter und Makler über ihre Wartelisten direkt vergeben oder die anderswo annonciert wurden.

Hier gibt es Informationen zum Mietspiegel

► Der Mietspiegel kann hier eingesehen werden. Karten zum Mietspiegel liegen unter diesem Link vor.

► Auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen finden Mieter und Vermieter ab sofort Infos zum Mietspiegel 2021 einschließlich Abfrageservice und Erläuterungen.

► Fragen zum Mietspiegel werden auch über das „Servicetelefon Miete“ unter der Nummer (030) 90139-4777 beantwortet.

Themen: Aktuell Mietendeckel Mietspiegel
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