Er stand erst 41 Minuten lang auf dem Platz – und ist schon jetzt der neue Boss! Rio-Weltmeister Sami Khedira (33) ist auf Anhieb Herthas neuer Anführer im Kampf um den Klassenerhalt. Beim 1:1 in Stuttgart kommt er in der 58. Minute ins Spiel, legt kurz vor Schluss den Ausgleich auf.
Hertha-Coach Pal Dardai (44) hatte das goldene Händchen, sagt: „Das war der richtige Moment für seine Einwechslung. Die Mannschaft hat ihn gebraucht.“
Und zwar dringend! Nach einer verkorksten ersten Hälfte mit nur einem Torschuss bringt Khedira Stabilität ins wacklige Hertha-Spiel, erobert Bälle und leitet sie in die Spitze. Dardai erklärt: „Wir haben umgestellt, Sami sollte zentral spielen. Er ist sehr clever, hat viele Bälle abgefangen.“ Dardai weiter: „Er sollte auch coachen.“
Das kann Khedira. Weggefährten beschreiben ihn oft als verlängerten Arm des Trainers. Khedira sagt selbst: „Es ist eine meiner Stärken, das Spiel zu verstehen. Ich wusste, wo die Räume sind.“
Die zeigte er seinen Mitspielern immer wieder an. Bei einem Stuttgarter Freistoß rüffelt er Dodi Lukebakio (23), als der die Innenbahn nicht zustellt.
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Und auch außerhalb des Platzes ist Khedira schon der Boss. Nach Abpfiff findet er deutliche Worte für das miserable Stellungsspiel seines Teams in Halbzeit eins: „Im American Football hat jeder seine Laufwege. Wenn die einer nicht macht, ist der komplette Spielzug im Arsch. Ähnlich ist es im Fußball.“
Das dringt zu den Mitspielern durch. Von Tag eins an hat Khedira den Respekt der Mannschaft, sucht selbst ständig den Austausch. Weil er neben Deutsch und Englisch auch Spanisch und Italienisch spricht, kann Khedira in der Kabine problemlos kommunizieren.
Führungsspieler, Lautsprecher, Boss – Khedira ist im Abstiegskampf Herthas größter Trumpf!