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Nach umstrittenem Interview

Hertha schmeißt Torwart-Trainer Petry raus

Zsolt Petry ist nicht länger Torwart-Trainer von Hertha BSC (Archivfoto)
Zsolt Petry ist nicht länger Torwart-Trainer von Hertha BSC (Archivfoto)

Hertha trennt sich von Zsolt Petry (54)! Das umstrittene Interview hat Folgen. Der Hauptstadtklub stellt seinen Torwart-Trainer mit sofortiger Wirkung frei.

Was hat ihn da nur geritten? Wegen eines Interviews mit der ungarischen Zeitung „Magyar Nemzet“ wirft Hertha seinen Torwart-Trainer Zsolt Petry (54) raus!

Worüber stürzte der Ungar? Über seine Aussagen zur europäischen Migrationspolitik.

Sponsoren zeigten sich irritiert, der öffentliche Druck nahm zu. Am Ende war eine mildere Strafe, zum Beispiel eine Abmahnung, keine Option mehr. Nach einem ersten Gespräch am Montagabend bestellte Hertha den Coach Dienstagmittag zum Rapport. 30 Minuten später war Schluss.

Zsolt Petry mit Keeper Rune Jarstein (r.) auf den Trainingsplatz (Foto: Carsten Priefer)
Zsolt Petry mit Keeper Rune Jarstein (r.) auf den Trainingsplatz (Foto: Carsten Priefer) Foto: Priefer

Zunächst hatte es auch Verwirrungen zu Petrys Aussagen über Leipzig-Torwart und Landsmann Péter Gulácsi (30) gegeben. Petry hatte Unverständnis für das Engagement von Gulácsi
geäußert, der sich für Rechte Homosexueller einsetzt. Die Zeitung „Magyar Nemzet“ räumte ein, Zitate von Petry ausgelassen zu haben.

Hertha-CEO Carsten Schmidt (57): „Auch unter Würdigung von Übersetzungsfeinheiten und der Tatsache, dass einige Aussagen von Zsolt im Interview ohne Rücksprache vor der Veröffentlichung weggelassen wurden, mussten wir feststellen, dass die getätigten Äußerungen nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen.“

Denn der Klub setzt sich aktiv für Vielfalt und Anti-Diskriminierung ein. Fiel Petry schon einmal durch ähnliche Aussagen auf? Nein. Der Torwart-Trainer war seit 2015 in Berlin, beliebt und geschätzt. Im Klub galt er als hilfsbereit und als Fachmann.


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Petry in einer Erklärung: „Ich möchte betonen, dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin. Meine Aussage zur Einwanderungspolitik bedaure ich sehr und möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten.“

Wie geht es weiter?

Bei Hertha droht Keeper-Chaos. Der Klub steht im Abstiegskampf vor dem Knaller am Sonnabend gegen Gladbach plötzlich ohne Torwart-Trainer da. Petry kehrt zu seiner Familie in Hoffenheim zurück, wo er von 2009 bis 2015 arbeitete.

Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich (41) ist auf der Suche nach einem Nachfolger, der in die Corona-Testung aufgenommen werden muss. Am Dienstag sprang Teammanager Nello di Martino (69) ein. Er hatte 1971 als Torwart-Trainer angefangen …

Themen: Carsten Schmidt Homophobie Zsolt Petry
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