Kontaktpersonen gesucht: Zwei Fälle von Affenpocken in Berlin

Gesundheitsverwaltung geht von weiteren Infektionen aus

Eine Frau arbeitet im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Das Institut hat auch erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen

Eine Frau arbeitet im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Das Institut hat auch erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen

Foto: Martin Bühler/dpa
Von: Larissa Hoppe

Berlin – In Berlin sind zwei Fälle von Affenpocken bestätigt worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Samstag mit. Der rbb hatte zuvor von drei Fällen berichtet.

Der Zustand der beiden Patienten sei stabil, so die Gesundheitsverwaltung. Derzeit liefen die Ermittlungen zu Kontaktpersonen. Ob es sich um den west- oder zentralafrikanischen Virusstamm handelt, soll eine Sequenzierung ergeben. „Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen eventuell noch weitere Infektionen registriert werden.“

Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) teilte mit, es bestehe kein Grund zur Panik, aber Grund zur Vorsicht, da viele wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheit noch vorläufig seien.

„Expertinnen und Experten gehen jedoch davon aus, dass wir keine neue Pandemie fürchten müssen. Wir müssen jetzt aber schnell und konsequent handeln, um Infektionsfälle zu erkennen und einzudämmen.“

Der erste in Deutschland war am Freitag bekanntgeworden. Nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums ging es dabei um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen, der von Portugal über Spanien nach München gereist war.

Affenpocken treten hauptsächlich in Afrika auf und nur selten andernorts, was die gegenwärtigen Ausbrüche ungewöhnlich macht. Infektionen sind in den vergangenen Tagen etwa auch aus Großbritannien, den USA, Portugal, Spanien, Italien und Kanada gemeldet worden.

So können Sie sich schützen

Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten. Die Krankheit verläuft in der Regel mild.

Da die Ansteckung wahrscheinlich über Schleimhautkontakt erfolgt, sollten zur Vorsorge enge körperliche/sexuelle Kontakte mit wechselnden bzw. fremden Personen nach Möglichkeit vermieden werden. Auf jeden Fall sollten aber die Regeln des „Safer Sex“ wie z.B. der Gebrauch von Kondomen beachtet werden.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung teilt außerdem mit, dass Personen, die Symptome bei sich bemerken, schnell einen Arzt aufsuchen und vorsorglich eine FFP2-Maske tragen sollen.

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