Wer soll da noch mitkommen?: Berliner Clubs bleiben offen, Tanzen aber ist verboten

Menschen feiern in einem Berliner Club (Archivfoto)

Menschen feiern in einem Berliner Club (Archivfoto)

Foto: Sophia Kembowski/dpa

Berlin – In vielen Bundesländern machen Diskotheken und Clubs komplett dicht. Zu viel Corona, zu große Nähe. Berlin aber geht einen sonderbaren Mittelweg: Die Clubs bleiben offen, aber das Tanzen ist verboten!

Wer soll da noch mitkommen?

„Es darf nicht mehr getanzt werden“, sagte der Chef der Berliner Senatskanzlei, Christian Gaebler. Wegen rechtlicher Fragen werden Clubs noch nicht geschlossen, denn es werden dort auch Speisen und Getränke angeboten, und Restaurants dürfen geöffnet bleiben.

Bund und Länder hatten vereinbart, Clubs bei Inzidenzwerten über 350 zu schließen. Der rechtliche Prozess dazu laufe aber noch, sagte Gaebler.

▶︎ Berlins Kultursenator Klaus Lederer (47, Linke) erklärte das Tanz-Verbot in den Berliner Discos so: „Mir war wichtig, dass Clubs (…) weiterhin Veranstaltungen wie Konzerte (mit Sitzplätzen), Lesungen, Ausstellungen oder Filmvorführungen anbieten können.“

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Heißt: So sollen die finanziellen Folgen der Pandemie für die Clubs abgemildert werden. Aber auch Lederer räumte ein, dass das Tanz-Verbot „zweifellos eine schwere Stunde für die Berliner Clubkultur“ ist.·

Covid-19-Erkrankungen in Berlin: Aktuell Infizierte in Berlin (Hauptstadt) – Infografik

Der Berliner Senat hat das Tanz-Verbot auf einer Sondersitzung am Freitag beschlossen, nachdem sich Bund und Länder bei einer Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag auf strengere Corona-Regeln verständigt hatten.

Die verschärften Regeln sollen in Berlin ab kommendem Mittwoch (8. Dezember) in Kraft treten, wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller (56, SPD) nach der Sitzung mitteilte.

Wenn der Bund die Gesetze anpasse, werde man auch in Berlin erneut beraten.

Karte/Map: Corona-Impfmonitoring in den Bundesländern – Infografik

Strengere Regeln bei Großveranstaltungen

Kurios: Bei Großveranstaltungen nämlich geht die Hauptstadt über die Beschlüsse des Corona-Gipfels hinaus. Statt der draußen höchstens 15 000 Teilnehmer und höchstens 5000 in Innenräumen, kappt der Senat die Obergrenze bei 5000 draußen und in geschlossenen Räumen bei 2500 Teilnehmern.

Müller begründete das mit der großen Rolle, die die Themen Mobilität und Kontakte jenseits der eigentlichen Veranstaltung spielten. „Und die müssen reduziert werden, wo es nur geht, auch im ÖPNV oder an der Würstchenbude“, sagte er. Kontakte müssten heruntergefahren werden. „Und deshalb schränken wir hier noch mal deutlich ein.“

Ganz leer wird es im Berliner Olympiastadion nicht bleiben müssen, doch anstatt der vom Bund erlaubten maximal 15 000 Fans sind in Berlin nur noch 5000 zugelassen

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Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

In Nordrhein-Westfalen sind die Clubs hingegen ab Samstag dicht. Aber zum Bundesliga-Kracher Dortmund gegen Bayern dürfen immerhin noch 15 000 Fans ins Stadion (Kapazität: 80 000).

Aber in Berlin spielt man auch nicht um die Fußballmeisterschaft. Die Hauptstadt ist mehr für ihre Partyszene bekannt …

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