Drei Schwerverletzte im Wedding: Schüsse vor Shisha-Bar in Berlin waren Rache-Aktion!

Mindestens 28 Schüsse abgefeuert

Quelle: BILD/Spreepicture
Von: Jörg Bergmann, Dirk Böttger, Axel Lier, Peter Rossberg und Maren Wittge

Es waren Szenen wie in einem brutalen Action-Thriller! Vor einer Shisha-Bar in Wedding fallen plötzlich Schüsse. Drei serbische Männer werden getroffen – einer von ihnen mindestens acht Mal!

Berlin – Sonntag gegen 23 Uhr, Müllerstraße Ecke Transvaalstraße im Wedding. Gäste der „Lale“- Bar sitzen im Freien, genießen den lauen Sommerabend, rauchen Shisha. Darunter auch die drei späteren Opfer.

Geigerin Mia E. (28) ist gerade mit ihrem Freund auf dem Heimweg, als das Paar Zeuge der beängstigenden Szenerie werden: „Ein schwarz gekleideter, etwas beleibter Mann (etwa 1,80 Meter), mit dunklen lockigen Haaren stand vor der Bar, griff in seine Hosentasche, zog eine silberne Pistole und schoss plötzlich gezielt auf die Menschen“, sagt die Musikerin. Etwa zehn Schüsse sollen zunächst gefallen sein: „Das hörte sich an wie ein Feuerwerk.“

Schwer bewaffnete Beamte vor der Bar im Wedding

Schwer bewaffnete Beamte vor der Bar im Wedding

Foto: Spreepicture
Ein Verletzter wird von Sanitätern ins Krankenhaus gebracht

Ein Verletzter wird von Sanitätern ins Krankenhaus gebracht

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Komplizen des Schützen hätten laut Zeugin Mia E. zwischen geparkten Autos gestanden. Andere Zeugen berichten von einem schwarzen Wagen, aus dem auch geschossen worden sein soll.

Ylgerim H. (39) ist zum Tatzeitpunkt in ihrem Laden ein paar Häuser weiter. Auch sie hört mehrere Schüsse. „Als ich raus schaute, sah ich einen schwarzen Wagen wegfahren, mehrere Menschen rannten davon“, so die Angestellte.

Am Tatort liegen mehrere Patronenhülsen

Am Tatort liegen mehrere Patronenhülsen

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Nach dem Angriff liegen die drei Opfer schwer verletzt vor der Bar. Nach BILD-Informationen soll einer mindestens acht Kugeln abbekommen haben. Dem Spurenbild am Tatort zufolge müssen mindestens 28 Schüsse abgefeuert worden sein.

Eine Zeugin erleidet einen Schock und kommt wie die drei Verletzten ins Krankenhaus. Lebensgefahr besteht nicht.

Über die Opfer ist bisher wenig bekannt. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft seien sie serbischer Nationalität oder Herkunft.

Nach BILD-Informationen wurden mindestens zehn Schüsse abgefeuert

Nach BILD-Informationen wurden mindestens 28 Schüsse abgefeuert

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Nach BILD-Informationen handelte es sich wohl um eine Rache-Aktion.

Hintergrund ist demnach ein geplatzter Marihuana-Deal im mittleren zweistelligen Kilobereich. Opfer sind sogenannte Sanzak-Albaner, die eine Community in Serbien haben. Die Täter sind vermutlich auch Albaner. Kroatische Zeitungen berichten, dass einer der Schützen aus der serbischen Stadt Novi Pazar stamme.

Nach der Tat sichern Polizisten die Umgebung, sperren die Straße. Verdächtige seien laut des Sprechers bisher nicht festgenommen worden.

Schwer Bewaffnete Polizisten stehen auf der Straße

Schwer Bewaffnete Polizisten stehen auf der Straße

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„Während der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Geschäftsfelder der Organisierten Kriminalität eingedämmt, so dass der eine oder andere auch die Chance wittert, bestehende Machtverhältnisse neu auszuloten“, so Benjamin Jendro, Sprecher der Polizeigewerkschaft GdP. „Dabei wird weder vor Waffengewalt noch schwersten Verletzungen zurückgeschreckt und massiv mit dem Leben von Unbeteiligten gespielt.“

Ein Zivilfahnder zu BILD: „Das Problem der Clans wurde zu lange vernachlässigt. Jetzt wird es in der Öffentlichkeit zu einer Gefahr für normale Menschen. Die Politik ist gefragt, die Polizei kann das nicht alles auf ihren Schultern tragen.“

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