Zwei Polizisten verletzt: Carsharing-Raser bricht bei Flucht zusammen

Bilanz: Sechs Verletzte, zwei demolierte Streifenwagen, ein SUV und ein Cabrio beschädigt

Quelle: Spreepicture
Von: Dirk Böttger und MAren Wittge

Berlin – Denn sie wissen nicht, was tun! Oder es ist ihnen schlicht egal: Ein BMW-Fahrer (23) raste mit seinen Freunden den Kurfürstendamm hoch und runter, lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Es kam zum Crash! Zwei Beamte und der Fahrer wurden verletzt.

Sonnabend, gegen 23 Uhr: Mit dem BMW-Cabrio eines Carsharing-Unternehmens raste der junge Mann den Ku’damm lang. Zeugen sahen waghalsige Manöver – vermutlich wollte er seine Freunde beeindrucken. Auf dem Beifahrersitz ein 22-Jähriger, auf der Rückbank zwei Frauen (25, 26).

Das Polizeiauto ist an der rechten Seite massiv beschädigt

Das Polizeiauto ist an der rechten Seite massiv beschädigt

Foto: Spreepicture
Mehrere Polizisten wurden bei dem Crash verletzt

Mehrere Polizisten wurden bei dem Crash verletzt

Foto: Spreepicture

„Der ist so gerast! Wir dachten, der wird noch einen Unfall bauen“, so ein Zeuge. Als ein Streifenwagen die Verfolgung aufnahm und den Raser zum Anhalten bewegen wollte, trat der aufs Gas und flüchtete!​

Doch er kam nicht weit: Als er in die Uhlandstraße abbog, verlor er wenige Meter weiter, an der Einbiegung zur Grolmannstraße, die Kontrolle. Dabei stieß der Fahrer mit dem Streifenwagen hinter ihm zusammen. Eine Polizeikommissarin prellte sich Arm und Schulter, ihr Kollege erlitt einen leichten Schock.

Auch in dem unbeteiligten Mercedes SUV soll es Verletzte gegeben haben

Auch in dem unbeteiligten Mercedes SUV soll es Verletzte gegeben haben

Foto: Spreepicture

Der Fahrer sprang aus dem Wagen und flüchtete zu Fuß. Nach ein paar Metern hatten ihn die Beamten gefasst.​ Plötzlich wurde dem jungen Mann übel, dann wurde er sogar ohnmächtig.

Rettungskräften versorgten ihn, brachten ihn ins Krankenhaus. Verdacht: Der Unfallverursacher hatte möglicherweise Drogen konsumiert!

Eine Blutentnahme wurde angeordnet.​ Der BMW-Fahrer muss sich wegen des verbotenen Autorennens und mutmaßlicher Beeinflussung durch Rauschmittel oder Medikamente sowie unerlaubtem Entfernen vom Unfallort verantworten.

In diesem BMW Cabrio soll der Fahrer erst waghalsige Manöver auf dem Kurfürstendamm hingelegt und dann vor der Polizei geflohen sein

In diesem BMW Cabrio soll der Fahrer erst waghalsige Manöver auf dem Kurfürstendamm hingelegt und dann vor der Polizei geflohen sein

Foto: Spreepicture

Wenig später kam es ein paar Meter weiter zu einem weiteren Unfall. Ein anderer Streifenwagen war mit Blaulicht auf dem Weg zum Unfallort, stieß Uhlandstraße Ecke Ku’damm mit einem Mercedes SUV zusammen.

Das Einsatzfahrzeug drehte sich um 180 Grad, krachte gegen eine Ampel. Die beiden Polizisten und der Mercedes-Fahrer (23) wurden verletzt.​

Norbert Cioma von der Gewerkschaft der Polizei: „Berlin darf nicht länger Spielwiese für Möchtergern-Rennfahrer sein, die auf unseren Straßen ‚Fast&Furious’ spielen und dabei bewusst Menschenleben gefährden. Wir brauchen eine PS-Obergrenze für junge Fahrer.“

Weiterer Crash in der Nacht am Ku’damm

Nur wenige Stunden nach dem Crash des Carsharing-BMWs krachte es am Kurfürstendamm erneut.

Am Morgen (gegen 3 Uhr) kam es in Höhe der Rankestraße zu einem weiteren schweren Unfall, als der Fahrer eines Seat-Ibiza in einer leichten Rechtskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und eine Laterne auf der Mittelinsel rammte.

Der Fahrer soll nach ersten Angaben bei Eintreffen der Einsatzkräfte nicht ansprechbar gewesen sein, der Beifahrer wurde nicht verletzt. Der Laternenmast wurde so schwer beschädigt, dass er von der Rüstgruppe der Feuerwehr umgelegt werden musste.

Der Kurfürstendamm war Richtung Wittenbergplatz für mehrere Stunden gesperrt. Die Beamten des örtlichen Abschnitts ermitteln zur Unfallursache.

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