Tote aus dem Nazi-Bunker: Das ist der letzte Weg, den Bianca S. (†26) nahm
Das letzte Bild von Bianca S. (†26) stammt von einer Überwachungskamera am Bahnhof Oranienburg. Sie schiebt ihr Fahrrad mit dem Kindersitz für Can Luca (5) den Bahnsteig entlang, trifft am Bahnhof Kollegen, im Fahrradkorb liegt eine pinkfarbene Handtasche. Sie kam aus Berlin, hatte dort am Vormittag Freunde getroffen.
Das ist am Donnerstag, dem 15. Juli, gegen 13 Uhr. Nur zwei Stunden später ist sie mit den Kollegen zum Team-Meeting verabredet. „Dann bis gleich!“, ruft Bianca ihnen noch zu und fährt auf dem Waldweg davon. Es waren die letzten Worte, die die Freundinnen von ihr hörten.
Dann machte sie sich mit ihrem Fahrrad auf in den Wald.
Eine knappe Stunde später ist Bianca vermutlich schon tot. Ermordet von einem bislang Unbekannten. „Oder mehreren“, wie Staatsanwalt Torsten Sauermann, Sprecher der für den Fall zuständigen Staatsanwaltschaft Neuruppin, betonte.
Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass Bianca den Waldweg nahm, weil sie sich mit jemandem am Bunker treffen wollte, „Niemand weiß aber im Moment, wen sie am Bunker getroffen hat“, so der erfahrene Mord-Ermittler Sauermann. Aber: „Wir kreisen die Möglichkeiten langsam ein. Es ist schwierig, ein Puzzle, ja. Aber wir sind dran“, sagt Sauermann.
Das ist der Weg, den Bianca zurücklegte.