Sturm Ignatz fordert Todesopfer: Lokführer erliegt seinen Verletzungen
Er wollte die Gleise freiräumen und wurde von einem Ast getroffen
Es war der erste schwere Herbststurm in der Region. Jetzt hat er ein Menschenleben gefordert!
Templin – Weil er wegen Ästen im Gleis selbst anpacken wollte, wurde ein Lokführer der Niederbarminer Eisenbahn (NEB) von einem umstürzenden Baum getroffen. In der Nacht zu Freitag starb er an den Folgen seiner schweren Verletzungen.
Mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde tobte Sturmtief Ignatz am Donnerstag durch Berlin und Brandenburg. In beiden Ländern wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.
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Allein in Berlin rückte die Feuerwehr zu 372 wetterbedingten Einsätzen aus. Der Sturm riss Bäume um, zerstörte Stromleitungen und brachte den Bahnverkehr aus dem Takt.
Gegen 12.40 Uhr hatte auch Lokführer Steffen F. (50) seinen RB63 nach Templin Stadt auf freier Strecke stoppen müssen. Ein dicker Ast war zwischen den Haltestellen Milmersdorf und Ahrensdorf (Uckermark) auf die Gleise gefallen.
Als der Familienvater ausstieg, um ihn von der Bahnstrecke zu ziehen, stürzte ein ganzer Baum auf ihn. Ein Kollege und ein Fahrgast eilten dem 50-Jährigen sofort zu Hilfe.
Es gelang ihnen, den Schwerverletzten unter dem Baum hervorzuziehen und zum Zug zu tragen. Polizei, Feuerwehr, Notarzt und Rettungskräfte rückten an.
Feuerwehrleute zerlegten den Baum. Ein Rettungshubschrauber landete direkt neben der Unglücksstelle, um Steffen F. in eine Berliner Klinik zu fliegen. In der Nacht erlag der Lokführer aus dem mecklenburgischen Feldberg seinen lebensgefährlichen Verletzungen.
Steffen F. hinterlässt eine Ehefrau und zwei Söhne (14, 19). Mit seinem jüngsten Sohn hatte er dieses Jahr die Jugendweihe gefeiert.