Sonderweg nach Corona-Gipfel: Berliner Senat beschließt Lockdown bis 24. April

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (r, SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kommen in der Nacht zum Dienstag zu einer Pressekonferenz im Kanzleramt nach den Beratungen von Bund und Ländern

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (r, SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kommen in der Nacht zum Dienstag zu einer Pressekonferenz im Kanzleramt nach den Beratungen von Bund und Ländern

Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin – Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird in Berlin bis zum 24. April verlängert und damit um knapp eine Woche mehr als von Bund und Ländern vereinbart. Darauf verständigte sich der Senat am Dienstag, wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller nach der Sitzung mitteilte.

Die Abweichung vom Bund-Länder-Beschluss habe rein formale Gründe, um weniger Termindruck zu haben. „Wir wollen uns dem anschließen, was auf Bundesebene beschlossen wurde, haben aber erst mal pauschal den größtmöglichen Zeitrahmen ausgeschöpft für Maßnahmen“, so Müller.

Das bedeute aber noch keine Festlegung, schließlich wollten Bund und Länder bereits am 12. April erneut über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.

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Quelle: Reuters

Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich nach rund zwölf Stunden Beratung am frühen Morgen auf eine Verlängerung des bisher bis zum 28. März befristeten Lockdowns bis zum 18. April geeinigt. Grund sind steigende Corona-Infektionszahlen und die stärker ansteckende und gefährlichere britischen Virusvariante.

Schon seit Anfang November sind in Berlin unter anderem Kinos und Theater grundsätzlich geschlossen. Am 16. Dezember begann dann ein bundesweiter Lockdown mit der Schließung von Schulen und großen Teilen des Einzelhandels mit Ausnahme etwa von Supermärkten, Drogerien oder Apotheken.

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Erste Öffnungsschritte gab es in der zweiten Februarhälfte, als die ersten drei Grundschulklassen mit dem Wechselunterricht begannen, später auch ältere Kinder der Klassenstufen 4 bis 6 sowie 10 bis 13. Ab 1. März dürften Friseure wieder arbeiten. Kurz darauf beschloss der Senat, dass zum Beispiel Gartencenter und Blumenläden wieder öffnen können und Einkaufen in Geschäften zu vereinbarten Termin möglich ist. Erste Museen empfangen seit einiger Zeit wieder Besucher.

Müller hat die Pläne verteidigt, das öffentliche Leben über Ostern weitgehend runterzufahren. „Wir brauchen jetzt noch mal eine Phase, wo wir diesen besonderen Anstieg der Virusmutationen brechen können“, sagte er am Dienstag nach einer Sitzung des Senats.

„Wir dürfen uns da nichts vormachen: Wir werden nach Ostern noch nicht hundertprozentig über den Berg sein.“ Aber das bundesweite Runterfahren des öffentlichen Lebens könne die Infektionsdynamik bremsen. „Das verschafft uns Zeit“, sagte Müller.

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Zu Karfreitag und den Osterfeiertagen kämen nur noch zwei Tage hinzu, so dass es fünf Tage am Stück gebe, an denen das öffentliche Leben weitestgehend ruhen soll. Einige Details dazu seien noch offen, räumte Müller ein. „Wie man das konkret formuliert, als Feiertag oder Ruhetag, da müssen wir noch abwarten, was wir innerhalb der nächsten zwei Tage von der Bundesebene hören.“

Es solle zwar möglich sein, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Darüber hinaus plädierte Müller aber für konsequente Einschränkungen: „Es kam heute gleich die Frage: Kann Gründonnerstag denn der Optiker nicht doch aufmachen? Es ist ganz einfach: Hat der Optiker Karfreitag auf? Nee“, so der Regierende Bürgermeister.

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Quelle: Reuters
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